Gedanken für die Karfreitagspredigt
Wie am Gründonnerstag die drei Ave (Ave sanctum Oleum! Ave verum…! Ave Rabbi!), so könnte man etwa am Karfreitag sehr gut christologische und soteriologische Gedanken an die drei "Ecce" der Karfreitagsliturgie anknüpfen:
1. Ecce homo (in der Passion): Christus - der Mensch in der Knechtsgestalt, der sich im Gehorsam bis in den Tod am Kreuze erniedrigte, dabei aber seine Gottesgestalt nicht aufgab (Phil 2,5ff, der so inhaltsreiche vorpaulinische Christushymnus).
Christus - der Mensch in der Jammergestalt des furchtbar zugerichteten, gequälten, erniedrigten, geschmähten Schmerzensmannes als Hinweis auf den Verlust der Gottebenbildlichkeit und sogar der Menschenwürde durch Laster und Leidenschaft und schwere Sünde.
2. Ecce lignum crucis... (bei der Kreuzenthüllung):
Die Bedeutung des Kreuzes Christi. Die Bedeutung des Kreuzes im Leben des Christen: "...in quo salus mundi pependit": Die Heilsbedeutung des Kreuzestodes Christi: Versöhnung der sündigen Menschheit mit Gott Vater, Erlösung, aber nicht nur als Befreiung von weltimmanenten Nöten und Zwängen, sondern vor allem und zu allererst von der Ursache und Wurzel aller menschlichen Not, von der Sünde.
3. Ecce Agnus Dei... (Kafreitagskommunion): Das geopferte, geschlachtete Gotteslamm, das die Sünde der Welt hinwegnimmt. Hier wäre der betonte Hinweis auf den Opfercharakter des Kreuzestodes Christi, der Hinweis auf den Opfercharakter der Eucharistiefeier als Gegenwärtigsetzung des Kreuzesopfers und der Hinweis auf den gleichen Opferpriester und die gleiche Opfergabe auf Golgotha und in der Eucharistiefeier der hl. Messe am Platze.