Kreuzesheilige
Wir stehen mitten in der Hl. Fastenzeit. Sie sollte mehr als
die Ÿbrigen Wochen und Monate des Jahres nach den Weisungen der Kirche, aber
auch nach der Botschaft von Lourdes und Fatima eine Zeit des Gebetes und der
Bu§e sein in Vereinigung mit der Schmerzensmutter unter dem Kreuz und mit dem
gekreuzigten Herrn Jesus Christus, der fŸr uns alle in seinem Leiden und
Sterben dem himmlischen Vater SŸhne geleistet hat.
An einem Fatimatag habe ich einmal Ÿber die Schmerzensmutter
Maria, Ÿber ihre sieben Schmerzen, die ihr Herz durchbohrten, gepredigt. Maria stand auf Golgotha nicht nur unter
dem Kreuz, sie stand zeitlebens zum Kreuz. Es wŠre sicher lohnend, heute noch
einmal in der Predigt auf die Schmerzensmutter Maria hinzuweisen, um unsere
Bu§gesinnung und Opferbereitschaft zu vertiefen. Ich mšchte heute aber nicht
Ÿber die Schmerzensmutter selbst predigen, sondern Ÿber Heilige, die es ihr im
Stehen unter dem Kreuz und zum Kreuz nachgemacht haben. Auf zwei Jugendliche
Passions-und Kreuzesheilige mšchte ich einmal hinweisen, die in ihrem kurzen
Leben die Haltung der Schmerzensmutter unter dem Kreuz und zum Kreuz sogar in
heroischer Weise nachgeahmt haben, so dass wir von ihnen gerade in unserer
Zeit, die so sehr dem Opfer und dem Kreuz aus dem Wege zu gehen sucht, gar
manches lernen kšnnten.
Zuerst jene Passionsheilige, die 1933 seliggesprochen wurde:
Gemma war ein ganz
besonders begnadetes Kind, begnadet schon dadurch, dass sie Ÿberaus fromme,
echt christliche Eltern hatte. Vor allem die Mutter war eine vorbildliche Frau,
die in die Herzen ihrer Kinder, besonders in das der kleinen Gemma, einen ganz
tiefen Glauben einpflanzte, vor allem auch eine innige Liebe und Verehrung zum
gekreuzigten Heiland und zur jungfrŠulichen Gottesmutter Maria. Und eigenartig,
wenn die Mutter der kleinen Gemma vom Leiden Christi zu erzŠhlen begann, konnte
es dem Kind nie lang genug dauern. Da lockten dann kein Spiel und keine
sonstige Zerstreuung. Immer wieder bettelte Gemma: ãMama, erzŠhlÔ mir noch
etwas vom lieben Jesus!Ò
Leider starb diese
fromme Mutter, als Gemma erst acht Jahre alt war.
Die Schule besuchte
Gemma bei den Ordensschwestern von der hl. Zita. Hier wurde das wertvolle Erbe,
das Gemma von der frommen Mutter Ÿbernommen hatte, noch vertieft. Immer grš§er
wurde in dieser Zeit Gemmas Liebe zum gšttlichen Heiland und ihre Sehnsucht,
ihn in ihr Herz aufnehmen zu dŸrfen. Ihr wisst ja, dass damals die Kinder nicht
so frŸh wie heute zur Erstkommunion gehen durften. Das hat ja erst der gro§e
Papst der Hl. Eucharistie, der Hl. Pius ermšglicht. Als Gemma bereits 10 Jahre
alt war, hielt sie es vor Sehnsucht nach der Hl. Kommunion nicht mehr aus:
ãGebt mir Jesus! Ich halte es ohne ihn nicht mehr aus!Ò So sagte sie und
bettelte so lange, bis ihr endlich die Erlaubnis zur Erstkommunion – ein
Jahr frŸher als es damals Ÿblich war – gegeben wurde. Das GlŸck und die
Seligkeit ob dieser ersten Begegnung mit dem Herrn im Hl. Sakrament lassen sich
nicht schildern. Aber auch die Bekehrung die Gemma damals durchmachte, war ganz
gro§ und ernst: Sie, die ein ungemein gewecktes Kind war, bekennt in ihren
Selbstbekenntnissen: ãIch war stolz und ungehorsam und gab den MitschŸlern ein
schlechtes Beispiel. Denn in der Schule verging kein Tag, dass ich nicht
gestraft werden musste; ich wusste die Aufgaben nicht und es fehlte gar nicht
viel, dass man mich aus der Schule fortgejagt hŠtte. Oft unterlie§ ich auch die
gewohnten Gebete am Morgen und am Abend.Ò Nun aber schlug fŸr Gemma – wie
sie es selber nennt – die Stunde der Bekehrung. Sie brachte vor der
Erstkommunion i n einer guten Generalbeichte alles in Ordnung. Der Unfug, dass
man die Kinder ohne Beichte zur Erstkommunion gehen lŠsst, bestand damals Gott
sei Dank noch nicht. Noch weniger bestand damals die heute Ÿblich gewordene
Gewohnheit, dass alle mšglichen und unmšglichen Menschen, auch sogar
gewohnheitsmŠ§ige Ehebracher ohne Beichte zur Kommunion gehen. Bei Gemma handelte
es sich damals nur um kleine Kinderfehler, niemals um schwere SŸnden. Und doch
litt sie unter den begangenen SŸnden sehr, weil sie in ihrem zarten Gewissen
klar erkannte, wie durch jede SŸnde, auch durch die kleinen, lŠsslichen, Gott
beleidigt wird und das SŸhneleiden des gekreuzigten Heilands vermehrt worden
ist.
Gemma fasste damals
als Kind mit 10 Jahren VorsŠtze, die sie aufgeschrieben hat in ihren Bekenntnissen
und in ihrem Leben tŠglich mehr zu halten suchte; diese kindlichen VorsŠtze
lauten so: 1. Ich will immer, regelmŠ§ig und zwar so beichten und
kommunizieren, als ob es das letzte Mal wŠre. 2. Ich will oft Jesus im Hl.
Sakrament besuchen, besonders wenn ich betrŸbt bin. 3. Ich will mich auf jedes
Fest der Gottesmutter mit einigen Abtštungen vorbereiten und jeden Abend will
ich die himmlische Mutter um ihren Schutz und Segen bitten. 4. Ich will mich
bemŸhen immer in der Gegenwart Gottes zu stehen und zu leben. 5. Ich will jedes
Mal beim Stundenschlag dreimal das Sto§gebet wiederholen: ãMein Jesus,
Barmherzigkeit!Ò – Ich hŠtte noch andere VorsŠtze hinzufŸgen wollen, aber
es wurde mir von der Lehrerin nicht erlaubt, und sie tat recht daran!Ò
Auffallend war
jedenfalls, wie Gemma seit ihrer Erstkommunion immer mehr in der Liebe zum
gekreuzigten Heiland und zur Schmerzensmutter Maria gewachsten ist. Sie bemŸhte
sich, Christus und Maria SŸhne zu leisten fŸr die eigenen SŸnden und fŸr die
SŸnden der Menschen insgesamt.
Um dem Herrn Ersatz
zu leisten fŸr die gro§e KŠlte und Undankbarkeit der Menschen, suchte Gemma
(auf den Rat ihrer Lehrerin hin) sich Opfer aufzuerlegen und strenge Abtštungen
der Augen, der Zunge, der anderen Sinne, vor allem des eigenen Willens auf sich
zu nehmen. Sie, die von sanguinischem Temperament und Ÿberaus lebhaft war,
kŠmpfte mit unglaublicher Energie und HŠrte gegen ihren Eigensinn an. Die Kraft
zu allen Opfern holte sie sich fast tŠglich in der Hl. Messe und Kommunion.
So ging die
Schulzeit fŸr Gemma zu Ende; sie wurde als Beste der Klasse 1894 mit einem
Goldpreis aus der Schule entlassen. Daheim sollte sie noch weiter zu einer
tŸchtigen Hausfrau ausgebildet werden, um die fehlende Mutter zu ersetzen.
In dieser Zeit war
es, dass sie von ihrem Vater den ersten Schmuck geschenkt bekam und sich damit
zu zieren begann. Da sah sie eines Tages ihren Schutzengel sichtbar an ihrer
Seite, der sie mahnte und ihr sagte: ãGemma, bedenkÔ doch, dass die
SchmuckstŸcke, die eine Braut des gekreuzigten Kšnigs zieren sollen, keine
anderen sein kšnnen als nur Dornen und Kreuze!Ò
Von da an trennte
sich Gemma von jedem Šu§eren Schmuck fŸr immer. Ganz schlicht und einfach
kleidete sie sich. Sie wusste, dass der schšnste Schmuck eines glŠubigen
christlichen MŠdchens die Herzensreinheit ist. Diese bewahrte sie sich
unverletzt. Ihr SeelenfŸhrer konnte nach ihrem Tod unter Eid aussagen, dass
Gemma wohl nie durch eine schwere SŸnde die Taufunschuld verloren habe. (Manche Propagandisten
und Praktiker der schaurigen SexaufklŠrung, der heute unsere Schulkinder schon
in den ersten Klassen der Volksschule ausgesetzt werden, wŸrden wohl Ÿber so
etwas spšttisch den Kopf schŸtteln. Wie aber mag Gott hier denken? Was ist ihm
lieber: Unverdorbene Unschuld und unverletzt bewahrte Herzensreinheit eines
jungen MŠdchens oder das gerade Gegenteil davon, wenn heute, wie mir neulich
eine Professorin einer Salzburger Mittelschule sagte, MŠdchen mit 12, 13, 14 Jahren in die Schule kommen, in der
Schultasche wohlversorgt mit dreckigsten Porno-Illustrierten, mit einer
Pille-Packung und mit einer Schachtel Zigaretten ...)
ãDie Braut des
gekreuzigten Kšnigs muss sich mit Dornen und Kreuz schmŸcken!Ò Wie wahr sollte
das gar bald im Leben Gemmas werden! Sie, die anstelle der verstorbenen Mutter
zur Zufriedenheit aller den Haushalt besorgte, erkrankte, als sie 19 Jahre alt
war – es war im Jahre 1897 – schwer an Knochenfra§ in einem Fu§. Es
kam zu einer recht schmerzlichen Operation, die ohne BetŠubung vorgenommen
wurde.
Durch die lange
Krankheit und Operation Gemmas war der Vater in finanzielle Schwierigkeiten
geraten. †berdies erkrankte dann auch der Lieblingsbruder Gemmas, Luigi
Galgani, der sich im Priesterseminar von Lucca auf die Priesterweihe
vorbereitete. Zum gro§en Leidwesen Gemmas starb er vor Empfang der Hl. Weihen.
Einige Wochen spŠter erkrankte auch der Vater Gemmas und starb an Krebs.
– Nun waren Gemma und ihre restlichen Geschwister Vollwaisen. Es kam zur
Schlie§ung der Apotheke des Vaters und sogar zur Delogierung der Waisenkinder.
Schlie§lich erkrankte Gemma ein zweites Mal, diesmal noch viel schwerer an
RŸckenmark-Tbc; dazu kam noch HirnhautentzŸndung. Sogar LŠhmungen stellten sich
ein; schon rechnete man mit dem Ableben Gemmas, als sie plštzlich wunderbar auf
die FŸrsprache des Hl. Gabriel Possenti geheilt wurde.
Aber von da an
wuchs Gemmas Leidensbereitschaft und ihre Liebe zum gekreuzigten Heiland und
seiner jungfrŠulichen Mutter noch ganz gewaltig. Eine †bung, um sich recht tief
in die Passion des Herrn vom …lbergleiden angefangen bis zur Durchbohrung
seines Herzens hinein zu vertiefen, gewšhnte sich Gemma zu dieser Zeit ganz
besonders an. Die heilige Stunde, die sie nicht blo§ einmal im Monat, sondern
jeden Donnerstag abends hielt.
An einem
GrŸndonnerstag-Abend – es war im Jahre 1899 – war Gemma ganz in
betrachtendem Gebet versunken. Da sah sie plštzlich den gekreuzigten, aus allen
wunden blutenden Heiland vor sich, der zu ihr klar und deutlich vernehmbar
sagte: ãSchau her, meine Tochter, und siehe, wie man liebt! Siehst du dieses
Kreuz, diese Dornen, diese NŠgel, diese Beulen und Schrammen, diese Wunden? Sie
alle sind das Werk der Liebe und zwar einer unendlichen Liebe! Schau, wie weit
meine Liebe zu dir gegangen ist! Willst du mich dafŸr wirklich lieben? Dann
lerne zuerst zu leiden! Das Leiden lehrt dich das Lieben!Ò
Von da an war
Gemmas einziger Gedanke und ihre einzige Leidenschaft, Jesus dem Gekreuzigten
immer mehr Šhnlich zu werden, mit ihm zu leiden und zu sŸhnen.
Fromme Eltern einer
kinderreichen Familie namens Giannini hatten
inzwischen Gemma adoptiert und sich ihrer liebevoll angenommen. So war sie
Šu§erlich versorgt. Innerlich aber wuchs in diesen Wochen und Monaten ihre
leibende Leidensbereitschaft ganz gewaltig. Sie stand immer mehr mit Maria, der
Schmerzensmutter unter dem Kreuz und stand zum Kreuz in ergreifender
SŸhnebereitschaft.
Eines Tages sagte
der Heiland in einer Vision zu Gemma: ãHabÔ Mut, Gemma, ich erwarte dich auf
Golgotha, auf jenem Berg, dem du entgegenschreitest!Ò
Der 8. Juni 1899,
Vorabend des Herz-Jesu-Festes, kam. Da wurde Gemma gewŸrdigt, dem gekreuzigten
Heiland auch Šu§erlich Šhnlich zu werden. Sie empfing an den HŠnden und FŸ§en
und an der Seite die Wundmale des Herrn. Jeden Donnerstag um acht Uhr abends
šffneten sich die Wunden und begannen zu bluten. Und sie bluteten bis drei Uhr
nachmittags am Freitag jeder Woche.
Zwei Jahre lang
dauerte das. Dann hšrte dieser geheimnisvolle mystische Vorgang plštzlich auf,
weil Gemma in Gehorsam auf Befehl ihres Beichtvaters den Heiland gebeten hatte,
von ihr das Šu§erlich sichtbare Leiden mit dem Gekreuzigten wieder wegzunehmen.
Aber in den restlichen Lebensjahren hat Gemma innerlich das Leiden Christi ganz
intensiv miterlebt: und zwar Woche fŸr Woche: zuerst die Todesangst am …lberg,
dann die Gei§elung, die Dornenkršnung und schlie§lich die Kreuzigung; dabei
fingen dann jene Stellen, wo sie die Wundmale gehabt hatte, regelmŠ§ig zu
bluten an.
In dieser Zeit
erwachte in Gemma auch die Sehnsucht, Gott doch noch im Ordensstand dienen zu
dŸrfen. Sie legte zunŠchst privat die GelŸbde ab. Dann suchte sie die Aufnahme
in eine Ordensgemeinschaft zu erhalten. Aber sie wurde nicht genommen. Ihre
Aufgabe war es, in der Welt in Verbundenheit mit dem gekreuzigten Heiland und
seiner Schmerzensmutter Maria eine Opfer- und SŸhneseele zu sein. In ihrer
liebenden Leidensbereitschaft sagte Gemma zu Christus: ãHeiland, machÔ mich
immer mehr dir Šhnlich und lass mich mit dir leiden! Erspare mir nichts! Du
leidest fŸr die SŸnden der Menschen. Lass mich an deinem SŸhneleiden
teilnehmen. Du bist der Mann der Schmerzen. Ich will deine Tochter der
Schmerzen sein.Ò
Ergreifend war, wie
Gemma bei allem Leiden immer der frohe, liebenswŸrdige, hilfsbereite Mensch
blieb, der nie an sich, immer nur an andere dachte. Ihre Lebensaufgabe sah sie
darin, durch SŸhne, durch Gebet, Bu§e und williges Leiden den SŸndern die Gnade
der Bekehrung zu erwirken und mit dem gekreuzigten Heiland fŸr die SŸnden der Menschen zu
sŸhnen.
Alle Tugenden, die
einen echten Christen immer mehr zieren sollten, Ÿbte Gemma in heroischem
heldenhaften Ma§: die Demut, den Gehorsam, die Geduld, die Liebe, die Reinheit,
die Fršmmigkeit, den Seeleneifer! Dadurch – und nicht etwa durch die
au§erordentlichen mystischen Ereignisse in ihrem Leben, die ungemein zahlreich
waren – ist Gemma Galgani zu einer Heiligen herangereift, zu einer
Passions- und Kreuzesheiligen, die es verdienen wŸrde, beachtet und nachgeahmt
zu werden in der Liebe zum gekreuzigten Heiland, in der Bereitschaft, auch
Kreuz und Leid gottergeben anzunehmen und zu tragen im Geiste der SŸhne fŸr die
SŸnden des Leichtsinns, der OberflŠchlichkeit, der VergnŸgungssucht, der
Unkeuschheit und Lasterhaftigkeit...
Zu Pfingsten 1902
offenbarte Christus in einer gro§en Vision der Hl. Gemma, wie krank die Welt in
ihren SŸnden sei. Er sagte zu ihr folgendes:
ãMeine Tochter
Gemma, wie viel Undank und Schlechtigkeit gibt es doch in der Welt! Die SŸnder
leben in hartnŠckiger Verstocktheit ungerŸhrt und unbereit
in ihren SŸnden dahin. Mein Vater aber will das nicht mehr dulden. Die feigen,
opferscheuen Seelen wenden keine Kraft an, um ihr Fleisch zu besiegen. Die
bestŸrzten Seelen verfallen immer mehr in Mutlosigkeit und Verzweiflung. Die
eifrigen Seelen werden auch immer nachlŠssiger und lauer, sogar die Diener
meines Heiligtums versagen immer mehr und immer zahlreicher. Die
GleichgŸltigkeit wŠchst von Tag zu Tag und niemand bessert sich. Niemand
kŸmmert sich mehr um meine Liebe. Auf mein Herz vergisst man ganz. Es ist, als
hŠtte ich nie die grš§te Liebe fŸr die SŸnder gehabt und als hŠtte ich nie
etwas fŸr sie gelitten ...Ò Der Herr bat dann Gemma um ihr Mitleiden und
SŸhnen. Er sagte ihr zuletzt: ãIch brauche eine ganz gro§e SŸhne, besonders fŸr
die SŸnden und Sakrilegien, mit denen ich mich von den Dienern des Heiligtums
beleidigt sehe!Ò
Gemma bot sich daraufhin
ganz und restlos dem Herrn an: Er mšge Ÿber sie die Zornesschale ausgie§en und
mšge sich durch sie, durch ihr Leiden verherrlicht sehen. Und eigenartig,
Gemma, die die letzten Monate in staunenswert guter Gesundheit verbracht hatte, wurde plštzlich wieder
schwer krank. Der Herr nahm ihr gro§mŸtiges Lebensopfer an. Ein Magenverschluss
machte nach 60 Tagen všlliger Nahrungslosigkeit ihrem inneren und Šu§eren
SŸhneleiden ein Ende.
Am Karsamstag des
Jahres 1903, es war der 11. April, starb Gemma Galgani, nachdem sie am
vorausgehenden Karfreitag noch das €u§erste mit Christus und der
Schmerzensmutter Maria gelitten hatte.
Eigenartig, wie im
Sturmeslauf eroberte sich die FrŸhvollendete Leidensbraut Christi die Ehre der
AltŠre: 1920 wurde ihr Seligsprechungsprozess begonnen, 1933 wurde sie
seliggesprochen, 1940 heiliggesprochen.
Darf ich noch zur
kurzen Schilderung des mŠnnlichen GegenstŸckes zur Hl. Gemma Galgani Ÿbergehen?
Es ist da nun von einem prŠchtigen jungen Mann zu sprechen, von dem auch noch
Šltere Frauen schwŠrmen kšnnten: Ein junger Student in der 8. Klasse Gymnasium:
ein sauberer, gro§er, gerade gewachsener Kerl, dazu begabt, der Liebling der
ganzen Klasse, immer fršhlich und gut gelaunt, immer zu einem munteren Streich
bereit, nie verlegen, immer schlagfertig, immer hat er die Lacher auf seiner
Seite. Und tanzen kann er, dass es eine helle Freude ist. Die MŠdchen schauen sich nach ihm fast die Augen aus
und rei§en sich um einen solchen Partner bei Tanzunterhaltungen.
Ballettmeister, so nannten alle den 18 jŠhrigen Francesco Possenti in der
umbrischen UniversitŠtsstadt Spoleto.
Eines Tages fehlte
er in der Klasse. Er hatte sich tags zuvor bei seinen Klassenkameraden
verabschiedet. Wohin und wozu er verreist war, das hatten sie dabei aber nicht
erfahren. Ein paar Tage darauf aber platzte die Nachricht wie eine Bombe in die
Klasse hinein: ãHabt ihr schon gehšrt, wohin unser Ballettmeister verreist ist?
Er ist --- ins Kloster gegangen!Ò
Was war nur diesem
Studenten Francesco Possenti eingefallen? Ins Kloster war er gegangen. Noch dazu
in das eines strengen Ordens, nŠmlich des Passionistenordens des Hl. Paul vom
Kreuz! ãDer wird es wohl nicht lange dort aushalten?!Ò Der raue Habit, die
enge, kahle Zelle, die strenge Zucht und Ordnung, die harten Bu§Ÿbungen, wie
sie damals ganz selbstverstŠndlich noch zur Disziplin in einem solchen Orden
dazugehšrten, das alles wird er wohl schnell satt sein und wird zur Vernunft
kommen und seine verrŸckte Idee aufgeben! So meinten viele in den
Gesellschaftskreisen von Spoleto, aber sie tŠuschten sich.
Francesco Possenti
fŸhrte im Kloster, in das er eingetreten war ein so vorbildliches Leben, dass
sich sogar alte, ergraute OrdensmŠnner an dem jungen Novizen und Ordenskleriker
ein Beispiel nehmen konnten und sich beschŠmt erbauten. Und als Francesco Possenti
schon mit 24 Jahren starb, war man fest Ÿberzeugt: Er war ein Heiliger!
Schauen wir uns
sein Leben noch etwas nŠher an: Francesco Possenti wurde am 1. MŠrz 1838 als
Sohn eines Bezirksrichters in Assisi, der Heimatstadt des Hl. Franziskus,
geboren. Der Herr Bezirksrichter Possenti und seine Frau hatten schon 10
Kinder. Ehemissbrauch und VerhŸtungsmittel kannte man in dieser christlichen
Ehe nicht. Und als das 11. Kind daherkam, war man diesem Kind – es war
ein Bub, der spŠtere Heilige – keineswegs bšse, man nahm auch dieses 11.
Kind und auch noch ein 12. Und ein 13. In Liebe als Geschenk Gottes an. Und
dieses 11. Kind war tatsŠchlich ein besonderes Geschenk Gottes: ein ungemein
schšnes, sonniges, begabtes Kind, an dem die Eltern und die Šlteren Geschwister
ihre helle Freude hatten.
In der Taufe
erhielt der Bub den Namen des grš§ten BŸrgers der Stadt Assisi, den Namen des
seraphischen Heiligen Franziskus, den Gott in besonderer Gnadenwahl auf dem
Alvernerberg mit den Wundmalen Christi ausgezeichnet hat. Im gleichen
Taufbecken im Dom zu Assisi, in welchem der Hl. Franziskus getauft worden war,
wurde am 2. MŠrz 1838 auch der kleine Francesco Possenti getauft und der
Taufpriester machte dem kleinen TŠufling – wie es damals zum Taufritus
dazugehšrte – das Kreuzzeichen auf Stirne und Brust und sprach dabei die
Worte: ãEmpfange das Zeichen des Kreuzes auf der Stirne und auf dem Herzen.
Nimm an den Glauben an die Gebote des Himmels. Dein Wandel aber sei so, dass du
von nun an ein Tempel Gottes sein kannst!Ò
Eine schšne
Kindheit war dem kleinen Francesco Possenti beschieden, bis plštzlich das Leid
in die Familie hereinbrach: die Mutter starb nach der Geburt des 13. Kindes,
als Francesco erst 4 Jahre alt war.
Der Vater, der nun
fŸr die gro§e Kinderschar allein sorgen musste, wurde einsam und schweigsam.
Und auch die Kinder wuchsen sehr still und zurŸckgezogen auf. Nur ein Kind
bildete eine Ausnahme: Francesco! Mit quecksilbriger Munterkeit und
Fršhlichkeit heiterte er den traurigen Vater immer wieder auf, der ihn darum
auch ganz besonders ins Herz schloss.
Begreiflich, dass
der Vater, der in seinen Sohn Francesco richtig verliebt war, zu Tode getroffen
wurde, als ihm dieser in der 8. Klasse Gymnasium seine Berufswahl mitteilte:
ãVater, ich gehÔ ins Kloster!Ò
Freilich kam damals
dieser Entschluss gar nicht so plštzlich, denn schon zweimal hatte der junge
Student diesen Entschluss gefasst, war dann aber wieder davon abgestanden.
Zweimal, in schwerer Krankheit, hatte der junge Student Francesco Possenti
versprochen, ins Kloster zu gehen. Kaum wieder genesen, war sein Versprechen
auch schon wieder vergessen. Dann hatte ihn ein Jagdunfall an den Tod und an
die HinfŠlligkeit des kurzen Erdenlebens erinnert. Und als seine
Lieblingsschwester als erstes Opfer der Cholera, die 1855 in Assisi wŸtete,
starb, da war der junge Student ganz au§er sich vor Trauer und Leid. Dennoch
brachte er es auch damals nicht Ÿber sich, mit dem versprochenen, gottgeweihten
Ordensleben, nach welchem er in stillen Stunden sich doch immer wieder sehnte, auch
wirklich anzufangen.
Da kam der Oktavtag
von Maria Himmelfahrt 1856: Mit einem uralten byzantinischen Marienbild, das
sonst im Dom zu Spoleto hoch verehrt wird, hielt man zum Abschluss der
Festoktav eine Prozession. Der junge Student Francesco Possenti stand am
Stra§enrand und schaute zu. Und wie an ihm das Gnadenbild Mariens
vorŸbergetragen wurde, da war es ihm, als hšrte er aus dem Gnadenbild die
Gottesmutter ihn ansprechen und sagen: ãFrancesco, wann machst du endlich ernst
mit dem Gott gegebenen Versprechen? Was man verspricht, muss man doch halten!Ò
Jetzt machte
Francesco Possenti wirklich ernst – er beriet sich mit seinem Seelsorger.
Dieser prŸfte lange und eindringlich, ob denn der Ordens- und Priesterberuf
wirklich echt sei. Der Beichtvater des Studenten hatte doch klar genug gesehen,
wie in den letzten Jahren das Herz des Studenten ganz auf Theater, Tanz,
Unterhaltung, vornehme Kleidung und nette Gesellschaft stand. Wie wŸrde Francesco
auf all das ganz plštzlich verzichten kšnnen? Zudem hatte dieser Beichtvater an
Francesco beobachtet, dass er oft recht zornig werden konnte, wenn einmal sein
Ehrgeiz nicht auf seine Rechnung kam oder seine Eitelkeit verletzt worden war.
Wie sollte ein solcher Bursche einen Ordensberuf haben?
Andererseits wusste
der Seelsorger von Francesco Possenti aber auch, dass dieser immer genau und
gewissenhaft seine religišsen Pflichten erfŸllt hatte und dass er vor allem
eine ganz gro§e Marienliebe im Herzen trug. Vielleicht ist es denkbar –
so war die Meinung des Seelsorgers -, dass ihm die Gottesmutter die Gnade des
Ordens- und Priesterberufes vermittelt hat. Aber der Priester hielt dem jungen
Studenten nochmals sehr eindringlich die schweren Opfer, die das Ordensleben
ihm abverlangen wŸrde, vor Augen. Der Vater daheim im nahen Assisi hatte noch
ein Šu§erstes, letztes Mittel versucht, um seinen Lieblingssohn von seinen
Klostergedanken abzubringen. Er brachte ihn mit einem hŸbschen MŠdchen aus
einer sehr angesehenen Familie zusammen und hoffte, dass Francesco schnell fŸr
dieses MŠdchen Feuer fangen wŸrde. Und es schien fast so, als hŠtte der Vater
recht gehabt. Aber die Berufsgnade war doch stŠrker.
Am 7. September, am
Vorabend von Maria Geburt 1856 verlie§ Francesco Possenti das Vaterhaus, machte
noch eine Wallfahrt zum gro§en Marienheiligtum in Loreto und trat dann bei den
Passionisten im abgeschiedenen Noviziats Kloster zu Morrovalle in den Abbruzzen
ein.
Die
Ordenskongregation der Passionisten, die 1720 vom Hl. Paul vom Kreuz gegrŸndet
worden ist, kennt au§er den drei OrdensgelŸbden der Armut, der Keuschheit und
des Gehorsams noch ein viertes GelŸbde: ganz besonders die Verehrung des
Leidens Christi zu fšrdern in Exerzitien und Volksmissionen und selbst das
Leiden Christi recht innig zu verehren und in Verbundenheit mit dem leidenden
Heiland und der Schmerzensmutter Maria Bu§e zu tun.
Wie hat sich der
flotte Student in das strenge Ordensleben hineingefunden? Hat er nicht bald
Rei§aus genommen? Der Vater daheim hoffte darauf. Aber er tŠuschte sich
grŸndlich. Francesco Possenti machte es nicht wie jene Priester und Ordensleute
von heute, die noch nach Jahrzehnten des Priester- und Ordenslebens den Beruf
aufgeben und dabei bekennen mŸssen: ãIch habe Beruf gehabt, aber ich war zu
stolz!Ò
Francesco Possenti,
der seit der Einkleidung den Ordensnamen Gabriel von der schmerzhaften
Gottesmutter trug, machte von allem Anfang an in restloser Treue und
Hingabebereitschaft ganz ernst mit den Ÿbernommenen Verpflichtungen. Der neue
Name war ihm wie ein Programm: wie die demŸtige Magd des Herrn wollte er im
Ordensstand Gott dienen in vorbehaltlosem, unverbrŸchlich treuem Gehorsam gegen
Gottes heiligen Willen, wie er sich in der Ordensregel kundgibt. Und mit der
Schmerzensmutter wollte er fortan immer wieder in dankbarer Liebe und in
sŸhnendem Bu§geist sich hineinversenken in das Leiden und Sterben des Erlšsers.
So genau nahm er in seinem Ordensleben alles und so treu und gewissenhaft
befolgte er alles in den sechs Jahren, die ihm noch vergšnnt waren, dass sich
ergraute Ordensleute an dem Eifer und ernst erbauten, mit der der junge
Ordenskleriker Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter sein Ich nach dem
Ideal der Ordensregel zu formen suchte.
Schon wŠhrend des
Noviziates zeichnete er sich von Tag zu Tag immer mehr durch ganz treue
Beobachtung der Ordensregel und durch †bung der christlichen Tugenden aus. ..
Das Leiden Christi wurde ihm zum stŠndigen Betrachtungsstoff. Das Messopfer,
die heilige Kommunion, Ÿberhaupt das Hl. Altarssakrament wurden von ihm als den
schšnsten DenkmŠhlern des Leidens Christi Ÿberaus hochgeschŠtzt. Nicht ging ihm
Ÿber die Liebe, die er zur Gottesmutter unter dem Kreuz im Herzen trug. Er
suchte sie auf jede nur denkbare Weise zu ehren und nachzuahmen. Vor allem
versenkte er sich betrachtend in Mariens schmerzen und Leiden beim Tod ihres
gšttlichen Sohnes am Kreuz. Dabei konnte er, der frische, frohe, immer zu
Scherz und Humor aufgelegte junge Mann TrŠnen vergie§en und wie ein kleines
Kind weinen.
Die
Schmerzensmutter war der Leitstern seines Lebens geworden, sie war fŸr ihn die
Lehrmeisterin auf dem Weg zur Vollkommenheit und Heiligkeit. Seine
OrdensmitbrŸder kamen zur †berzeugung, der junge Kleriker Gabriel von der
schmerzhaften Gottesmutter sei von Gott ganz besonders dazu berufen, die
Verehrung der Schmerzensmutter, die unter dem Kreuz und zum Kreuze stand, immer
mehr zu verbreiten.
In frŸheren Zeiten
haben sich Heilige oft durch erschŸtternde Bu§strenge hervorgetan und ganz
au§erordentliche Opfer der Abtštung sich auferlegt, sie haben durch Gei§elung,
durch ma§loses Fasten und Nachtwachen gesucht, ihren Leib in Zucht zu bringen.
Gabriel von der Schmerzensmutter aber tat nichts Au§ergewšhnliches. Sein
Grundsatz war immer: das gewšhnliche, die Pflicht, die Arbeit, das Gebet, den
Gehorsam, die Opfer, die mir abverlangt werden, au§ergewšhnlich gut zu
verrichten. Er spŸrte es ganz instinktiv: Nicht das Au§erordentliche macht
heilig, nicht einmal die Wundmale, die jemand am eigenen Leib wunderbar
eingeprŠgt erhŠlt, auch nicht Ekstasen und Visionen, sondern das redliche
BemŸhen, im Gnadenstand alles aus Liebe zu Gott ganz treu und gewissenhaft zu
tun, um so den heiligen Willen Gottes zu erfŸllen. (Der gelehrte Papst Benedikt XIV., der sich sehr viel und grŸndlich mit
dem Leben der Heiligen befasst hat, hat einmal den Ausspruch getan: ãZeigt mir
einen Ordensmann, eine Ordensfrau, die vollkommen ihre Ordensregel beobachten
und gehorchen, und ich werde sie noch zu Lebzeiten heilig sprechen.Ò)
Der junge
Ordenskleriker Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter war ein solcher
Ordensmann.
Als er am 22.
September 1857 zur ewigen Profess zugelassen wurde und die hl. GelŸbde ablegte,
da wussten seine Vorgesetzten: Dieser junge Ordensmann wird die in den heiligen
GelŸbden Ÿbernommenen Verpflichtungen bis ins Letzte genau erfŸllen und dadurch
ein Heiliger werden.
Er nahm es genau
mit der Armut, mit dem Gehorsam, mit der Keuschheit. Im Brevier hie§ es an
seinem Fest am 27. Februar, das leider abgeschafft worden ist: ãDurch ZŸgelung
der Sinne und durch gro§e Lebensstrenge konnte er die Lilie gottgeweihter
JungfrŠulichkeit unbefleckt bewahren. GŠnzlich der Welt gekreuzigt, lebte er
einzig und allein fŸr Gott und stand in ganz innigem Verkehr mit seinem Herrn
und Heiland.Ò
Er nahm es ganz
genau auch mit seinem vierten GelŸbde als Passionist: die Verehrung des Leidens
Christi und seiner Mutter unter dem Kreuze.
Nach der Profess
kam der junge Ordenskleriker zum Philosophiestudium in das
Passionisten-Studienhaus in Pievetorina und dann zum Theologiestudium nach Isola
am Fu§ des Gran Sasso in den Abbruzzen. Dort empfing er die jetzt abgeschafften
niederen weihen. Es ging immer nŠher dem ersehnten Ziel, als Priester das
Kreuzesopfer Christi in der hl. Messe gegenwŠrtig setzen zu dŸrfen und in
Predigten, Exerzitien und Volksmissionen die Verehrung des Leidens Christi und
seiner jungfrŠulichen Mutter verbreiten zu dŸrfen.
Gott aber hatte es
anders bestimmt. Bevor er zu den Hšheren Weihen an den Weihealtar treten
konnte, warf ihn die Schwindsucht aufs Krankenlager.
Im Alter von 24
Jahren vollendete er am 27. Februar 1862 sein heiligmŠ§iges Leben. Am 31. Mai
1908 hat ihn der Hl. Papst Pius X. selig- und am 13. Mai 1920 Papst Benedikt
XV. heiliggesprochen. Papst Pius XI. aber hat 1933 das Fest dieses jugendlichen
Heiligen auf die ganze Kirche ausgedehnt in der Absicht, dass gerade junge
Menschen sich fŸr diesen jugendlichen Heiligen begeistern und von ihm lernen
sollten.
Wenn wir zuletzt
noch fragen, was denn von diesem Heiligen zu lernen ist, so kann man sagen: Der
Hl. Gabriel von der schmerzhaften Gottesmutter ging 1. den Weg zu Jesus
Christus an der Seite der Schmerzensmutter, er zeichnete sich 2. Durch ganz
treue, gewissenhafte ErfŸllung der Ÿbernommenen Standespflichten aus und
schŠtzte den Ordens- und Priesterberuf Ÿberaus hoch. Und er suchte 3. Das
Gewšhnliche der tŠglichen Pflichten au§ergewšhnlich gut zu verrichten und sah
darin die Mšglichkeit, in rechter Bu§gesinnung SŸhne zu leisten fŸr die SŸnden
der Menschen und mitzuhelfen in der Bekehrung der SŸnder.
(Ob das alles nicht nachahmenswert wŠre? Leider sind wir in vielen
Punkten durch (ein total verfehltes Aggiornamento, das hei§t) durch total
verkehrte Anpassung an den Weltgeist und Zeitgeist weit von solchen Haltungen
entfernt, wie sie uns die beiden geschilderten jugendlichen Heiligen Gemma
Galgani und Gabriel von der Schmerzensmutter vorgelebt haben. Aber erst wenn
man solche Haltung der Treue, der Bu§- und SŸhnebereitschaft, des Verzichtes
und des Opfers wieder ernst nimmt in unseren Klšstern und Seminaren, kann es in
der Kirche wieder aufwŠrts gehen. So lange aber die Ordensleute, die
Priesterkandidaten und Priester der Welt angepasst in weltlicher Kleidung oft
sogar geschmacklosester Art herumlaufen, Tanzkurse und Tanzunterhaltungen
mitmachen und die Anpassung an die Welt immer noch mehr pflegen, geht es mit
der Kirche nicht aufwŠrts, sondern weiter abwŠrts. Gott sei es geklagt. Man
muss nur an Priester und Ordensleute denken, die unsere Reihen in letzter Zeit
nach 20 und noch mehr Priesterjahren verlassen haben!
Beten wir, BrŸder und
Schwestern, dass nicht der Diabolos, der Durcheinanderbringer den Sieg erringt
Ÿber die vielen, vielen, die heute in Gefahr sind, weil man nicht mehr
beachtet, dass der Teufel wie ein brŸllender Lšwe herumschleicht und sucht, wen
er verschlingen kšnne. Beten wir, dass das Unbefleckte Herz Mariens den Sieg
davontrŠgt, und helfen wir durch unser Beten, Opfern und SŸhnen nach dem
Beispiel der beiden Jugendheiligen Gemma Galgani und Gabriel Possenti mit, dass
sich junge Menschen auch in unserer Zeit wieder begeistern fŸr das Ideal
gottgeweihter JungfrŠulichkeit und fŸr das Priestertum.)