Die Bedeutung von Fatima

13. Mai 1985 und 13. Oktober 1991

 

Vielen Einsichtigen geht die Bedeutung  von Fatima und seiner Botschaft Gott sei Dank immer mehr auf, gar  wenn man die Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima im Lichte der Geschichte Ÿberdenkt. Versuchen wir das heute abends in drei Schritten:

1.    Fatima und Portugal:

Im vorigen 19. Jahrhundert war das der Gottesmutter geweihte  Portugal durch das Versagen der Politiker in einen Dauerzustand von Unruhe, Hass und Hader, Friedlosigkeit und Revolution geraten, der kein Ende zu  nehmen schien.

Seit im ausgehenden 18. Jahrhundert unter dem Grafen Pombal die Freimaurer in Portugal an die Macht gekommen waren, die sich als ganz arge Feinde der Kirche und des Christentums erwiesen, ging es immer mehr abwŠrts. 1910 raubte dann ein Gesetz der Kirche gar jeden Besitz. Die Priester wurden fŸr rechtlos erklŠrt, die Klšster wurden ohne jeden Grund aufgelšst und enteignet, die Ordensleute des Landes verwiesen. Viele Kirchen wurden damals entweiht und geschlossen. Sogar Bischšfe wurden aus ihren Dišzesen vertrieben. Am 26. Mai 1911 prophezeiten die Generalversammlung der portugiesischen Freimaurer: ãDurch das neue Gesetz (das unsere Regierung erlassen hat) wird in zwei Generationen der Katholizismus in Portugal vollstŠndig beseitigt sein und mit ihm die Hauptursache der unglŸcklichen Lage, in der sich dieses unser Land befindet.Ò

Da kam das Jahr 1917. Vom 13. Mai 1917 bis zum 13. Oktober des gleichen Jahres erschien die seligste Jungfrau Maria mit ihrer vielsagenden Botschaft, die von den portugiesischen Katholiken immer mehr wirklich ernst genommen wurde.

Von da an wandte sich in Portugal das Blatt, nicht mit Gewalt und auch nicht auf einmal, aber doch so, dass fast von einem moralischen Wunder gesprochen werden kann. Der Unglaube ruhte zwar nicht. Es ergingen in der ersten Zeit nach den Erscheinungen der Gottesmutter in Fatima immer noch scharfe antikirchliche Verbote und rigorose Vorkehrungen, um beispielsweise das Wallfahren nach Fatima zu unterbinden. Noch 1924 wurde wŠhrend einer Nacht die erste bescheidene Gnadenkapelle, die am Ort der Erscheinungen Mariens errichtet worden war, in die Luft gesprengt. Die Gnadenstatue, die nach den Angaben der drei Seherkinder angefertigt worden war, blieb dabei auffallender Weise ganz unversehrt. Alle Machenschaften der Hšlle konnten aber gegen die allgemeine moralische Erhebung des portugiesischen Volkes, die damals aufgrund der Beherzigung der Botschaft von Fatima einsetzte, nichts Entscheidendes mehr ausrichten. Maria, die Siegerin in allen Schlachten Gottes, war eben auf den Kampfplatz getreten und vermittelte dem portugiesischen Volk, weil es immer mehr die Botschaft von Fatima beherzigte, Ordnung und Frieden im Land; und die Regierung Portugals begann wieder nach christlichen GrundsŠtzen zu regieren.

Als dann im benachbarten Spanien der BŸrgerkrieg ausbrach und die roten Horden hunderte von Kirchen anzŸndeten, zerstšrten und entweihten, Priester zu Tausenden hinmordeten oder vertrieben und die rote Propaganda mit allen Mitteln, zuerst mit Lockungen, dann mit Drohungen, die Revolution Ÿber die Grenzen Spaniens hinŸber nach Portugal zu tragen suchte, da machten die Bischšfe Portugals das GelŸbde: wenn das Unbefleckte Herz Mariens Portugal vor der schrecklichen Gei§el des gottlosen Kommunismus bewahrt, wird eine gro§e gemeinsame Wallfahrt nach Fatima veranstaltet und das ganze Land dem Unbefleckten Herzen Mariens feierlich geweiht.

Das Vertrauen der portugiesischen Bischšfe wurde nicht enttŠuscht. WŠhrend das benachbarte Spanien im BŸrgerkrieg fast verblutete, bewahrte Portugal Ruhe und Ordnung. Trotz unmittelbarer Nachbarschaft Rotspaniens, trotz teuflischer Versuche der roten Agitatoren, die Revolution Ÿber die Grenzen Spaniens nach Portugal hineinzutragen, trotz der Unmšglichkeit eines bewaffneten Widerstandes konnte das Volk Portugals damals dennoch erfolgreich am moralischen und wirtschaftlichen Aufbau des Landes arbeiten.

Am 13. Mai 1938 erfŸllten die Bischšfe, die Priester und GlŠubigen Portugals in gro§er EinmŸtigkeit und in feierlichster Form ihr GelŸbde und weihten sich und das ganze Land dem Unbefleckten Herzen Unserer Lieben Frau von Fatima.

 

2.    Fatima und Russland:

†ber die Bedeutung Fatimas fŸr Portugal hinaus hŠtte Fatima eine Weltbedeutung gehabt, wie sich aus den geschichtlichen ZusammenhŠngen mit dem gottlosen Kommunismus in Russland klar zeigt. Bedenken wir diese ZusammenhŠnge:

Am 16. April 1917 erschien Lenin in St. Petersburg, um dort die kommunistische Revolution zu entfachen. Am 7. November 1917 war es dann soweit: Da triumphierte bereits in St. Petersburg und in Moskau der Bolschewismus, dessen Ziel es war, Russland und damit den Osten Europas, dann im Šu§ersten Westen Europas Portugal zu erobern und schlie§lich vom Osten und vom Westen ganz Mitteleuropa in die Zange zu nehmen und so ganz Europa und zuletzt die ganze Welt kommunistisch in Flammen zu setzen.

Und gerade zwischen diesen bedeutungsvollen Daten der russischen Revolution: 16. April 1917 – 7. November 1917 – fanden auf portugiesischem Boden die sechs Erscheinungen Mariens in Fatima statt.  Man sieht es deutlich: Als der Antichrist im Osten Europas einen weltbewegenden Kampf gegen Gott und alle gottgewollte Ordnung entfesselte, erschien im Šu§ersten Westen die gro§e Siegerin in allen Schlachten Gottes, um fŸr die ganze Welt den einzigen weg des Heiles aufzuzeigen. Maria offenbarte die Heilmittel gegen das WeltŸbel des gottlosen Kommunismus und erklŠrte bei ihrer dritten Erscheinung, am 13. Juli 1917: ãWenn man meine Forderungen beachtet, wird sich Russland bekehren, und man wird frieden haben, wenn man das aber nicht tut, dann wird Russland seine IrrtŸmer Ÿber die ganze Welt verbreiten und Kriege entfesseln, viele der Guten werden das Martyrium erleiden, der Hl. Vater wird viel zu leiden haben, und verschiedene Nationen werden vernichtet werdenÒ. Das war eine Warnung, wie sie deutlicher eigentlich gar nicht sein konnte. Das konnten damals die drei Seherkinder, die erst 10, 9 und 7 Jahre alt waren und aus ganz primitiven, kleinbŠuerlichen VerhŠltnissen stammten, ganz unmšglich aus sich selber als Produkt ihrer kindlichen Phantasie erfunden haben. Das war letztlich Gott selbst, der damals durch Maria die Warnung der ganzen Menschheit gab. Man hat die Forderungen Marias in Fatima als auch bei uns viel zu wenig ernst genommen.

Erinnern wir uns wieder einmal an diese Forderungen Marias in Fatima, und versuchen wir sie wenigstens ernst zu nehmen:

Die 1. Forderung Unserer Lieben Frau von Fatima lautete:

ãTut Bu§e, bekehret euch!Ò

Es ist schon bei Lourdes viel zu sehr Ÿbersehen worden, dass auch dort die Botschaft der unbefleckt empfangenen Gottesmutter an die Welt bereits wšrtlich so gelautet hat: ãBu§e, Bu§e, Bu§e!Ò Man hat zu wenig beachtet, dass die Krankenheilungen, die in Lourdes geschahen und geschehen, genau wie die Krankenheilungen des gšttlichen Heilands selbst doch nur Mittel zum Zweck sein sollten: nŠmlich die Seelen durch Umkehr und Bu§e zu retten!

ãBedenkt, dass so viele Seelen ewig verloren gehen, weil niemand da ist, der fŸr sie betet und opfert!Ò So lautet ein Wort Marias in Fatima. Und ein anderes Wort: ãWenn die Menschen wŸssten, was die Ewigkeit ist, wŸrden sie alles tun, um ihr Leben zu ŠndernÒ. Und noch ein solches Wort Marias damals in Fatima im Jahre 1917: ãWenn die Menschen fortfahren, den Herrn derart zu beleidigen, dann wird nicht viel Zeit vergehen, bis ein neuer, noch viel schlimmerer Weltkrieg ausbrichtÒ.

Die Seherkinder Lucia, Jacinta und Francisco wurden beim kirchlichen Verhšr gefragt, ob die Gottesmutter das Wort Bu§e gebraucht habe; sie antworteten: ãNein, aber das hat sie gesagt, die Menschen sollen sich Šndern und bessern!Ò da haben wir eigentlich treffend das Wesen der Bu§e ausgesprochen: GesinnungsŠnderung, Besserung der Sitten, Wiederherstellung der verletzten Gottesordnung durch €nderung und Besserung der Menschen!

Dazu gehšrt vor allem das SŸndenbewusstsein vor Gott, das heute leider in weitesten Kreisen fast vollstŠndig geschwunden ist. Den Begriff SŸnde hat man auszulšschen versucht und viele modernistische Theologen und Priester haben dabei mitgeholfen. Nun fehlt bei so vielen jedes VerstŠndnis fŸr sŸhne und Bu§e. Wie oberflŠchlich ist das Urteil darŸber bei vielen! Wie leicht setzt man sich Ÿber die SŸnde, Ÿber den Verlust der heiligmachenden Gnade, mit der Trennung von Gott durch die SŸnde hinweg! Wenn Volks- und Menschenrechte angegriffen oder geschmŠlert werden, sind wir entrŸstet und wehren uns dagegen mit Recht. Dass aber tŠglich durch eine Unsumme von SŸnden unermesslich kostbare Werte der †bernatur zerstšrt werden, dass durch ma§lose †bertretungen der sittlichen Ordnung die Ehre, die MajestŠts- und Herrscherrechte Gottes verletzt werden, das lŠsst heute so viele Menschen nicht nur kalt und gleichgŸltig, sondern sie lachen und spotten noch darŸber.

Die SŸnde aber ist, wie uns der Glaube lehrt, eigentlich das einzig wahre †bel und alles Elend in der Welt kommt von der SŸnde her: ãDurch einen Menschen ist die SŸnde in die Welt gekommen und durch die SŸnde der Tod ...Ò So schreibt der Hl. Paulus im Ršm 5,12. Die immer noch drohende Weltkatastrophe ist nur eine Folge der heutigen Weltschuld! Dass diese Schuld derart angewachsen ist und in einem solchen Ausma§ die Gerechtigkeit Gottes herausfordert, daran ist jeder mitverantwortlich, der gesŸndigt hat, der eine mehr, der andere weniger;  auch wir, alle ohne Ausnahme, haben unseren Teil dazu beigetragen.

Deshalb ergeht an alle der Ruf und die Forderung: Bereuen, sŸhnen, bŸ§en, fŸr sich selbst und fŸr andere.

Es erscheint vielleicht vielen hart, heute, in einer Zeit, da sich die Menschen in unserem Land nach den furchtbaren Folgen des II. Weltkriegs einen bescheidenen Wohlstand erarbeitet haben, von Bu§e zu reden, aber die Bu§e, die gefordert wird, mŸsste ja gar nicht in au§erordentlichen Bu§Ÿbungen bestehen, in Fasten, Nachtwachen und SelbstzŸchtigungen, sondern nur im Verzicht auf alle Ma§losigkeit, auf alles Unerlaubte und Unsittliche. Aber auch das bringen so viele Menschen heute nicht mehr zustande. Von einer Nachfolge Christi aber im Sinn des freiwilligen Kreuztragens ist dabei erst recht nicht mehr die Rede. Heute versucht man leider auch im Raum der Kirche die Forderungen der Bergpredigt zu entschŠrfen, unseren WŸnschen und Begierden, Treiben und Leidenschaften, der weichen Linie des Zeitgeistes und des Weltgeistes anzupassen, sowie dem Kreuz und dem Opfer aus dem Weg zu gehen.  Fast auf der ganzen Linie herrscht der Geist des Minimalismus und des bequemen Nachgebens. In den Reihen der GlŠubigen wissen viele nichts mehr von klaren GrundsŠtzen in der Geschlechtsmoral, in der Ehemoral. Man kennt nur noch das Genie§en, das Konsumieren und das Fršnen den eigenen Trieben. Und damit man das ohne Folgen tun kann, dazu hat man schlie§lich die Pille und wenn man auf diese etwa einmal vergessen hat und etwas passiert ist, dann gibt es ja die gro§artige Fristenlšsung, den Holocaust der ungeborenen Kinder. Man wei§ nichts mehr vom Wort des Herrn: ãWer mein JŸnger sein will, der nehme tŠglich sein Kreuz auf sich und folge mir nach!Ò

Ach, wie Not tŠte die Bu§e, d.h. die SinnesŠnderung, das echte Schuldbewusstsein und Schuldbekenntnis in ehrlicher Beichte und nicht in harmloser Bu§feier und dann auch die Besserung! (Als Katecheten haben wir einst den Kindern im Religionsunterricht fŸr die Erstbeichte die 5 berŸhmten B beigebracht; sie wŠren fŸr uns alle aktuell wie kaum je frŸher: Besinnen, bereuen, bekennen, bessern, bŸ§en.)

Die 2. Forderung Unserer Leiben Frau von Fatima:

ãLeistet SŸhne auch durch den Rosenkranz!Ò

Immer wieder hat die den drei Kindern in Fatima erschienene Gottesmutter zu Werken der SŸhne aufgefordert und die Kinder dafŸr gelobt, wenn sie sich spŸrbare Opfer ausdachten und auferlegten, um dadurch Gott SŸhne und Ersatz zu leisten und so seine Gerechtigkeit zu versšhnen. Als ganz besonderes Mittel zur Versšhnung Gottes und zur Erlangung seiner Barmherzigkeit fŸr sich und andere bezeichnete die Gottesmutter in Fatima den Rosenkranz.

Wie Gott oft recht bescheidene, in den Augen der Welt oft recht unbedeutende Menschen als seine Werkzeuge erwŠhlt hat, um uns seine Heilswahrheiten zu offenbaren, so wŠhlt sich Gott unter den Werken, die wir zur Ehre Gottes beisteuern kšnnen, auch oft nur das bescheidenste aus. Dadurch macht er uns selber bescheiden und lŠsst keinen stolz auf unsere eigenen Leistungen aufkommen. Seht, wir haben nun kaum ein Gebet, das nach au§en hin schlichter, bescheidener und einfacher wŠre als gerade das Rosenkranzgebet. Ja, es ist einfach, sehr einfach, vielen viel zu einfach, vielen dŸnkt es geradezu einfŠltig. Daum wird es selbst von glŠubigen Katholiken, heute leider auch von Priestern, wenig geachtet und als eines gebildeten Menschen unwŸrdig abgelehnt.  Und doch mŸssten gebildete Katholiken und erst recht die Priester aus der Kirchengeschichte heraus wissen, dass seit alten Zeiten das Rosenkranzgebet die Kirche vor den grš§ten Gefahren bewahrt oder aus den grš§ten Gefahren errettet hat. Papst Pius V. hat das Rosenkranzfest nicht zufŠllig zum Dank fŸr den Sieg bei Lepanto Ÿber die weit Ÿberlegene Macht der TŸrken eingefŸhrt, den er und die Truppen unter Don Juan dÕAustria der Kraft des Rosenkranzgebetes zuschrieben. Und in der Zeit der Reformation blieben in den deutschen Landen jene Gebiete katholisch oder wurden es wieder nach der unglŸckseligen Glaubensspaltung, in denen der Rosenkranz nie verstummt oder wieder zu Ehren gebracht wurde. Mit dieser Waffe hat der Hl. Petrus Canisius mehrere deutsche Lande wieder katholisch gemacht. Ein anderer Petrus, P. Petrus Pavlicek hat uns mit dem von ihm organisierten RosenkranzsŸhnekreuzzug vor vielen Jahren den Staatsvertrag und die Freiheit unseres Landes erbeten geholfen.

Nehmen wir es, liebe GlŠubige, mit dem Rosenkranzgebet (in dieser schweren, krisenhaften, vom Weltkommunismus bedrohten Zeit) wieder ganz ernst, nicht blo§ an jedem 13. Des Monats, sondern an jedem Tag. Und wenn es wirklich einmal nicht  zu einem ganzen Rosenkranz reichen sollte, dann mindestens zu einem oder zwei GesŠtzchen. Die Priester und Ordensleute aber sollten aus der ganzen Situation der Kirche und Welt heraus wieder einen krŠftigen Impuls verspŸren, ihren pflichtmŠ§igen, tŠglichen Rosenkranz noch gewissenhafter und andŠchtiger zu beten.

Zugegeben, die Tatsache der Erscheinung der Gottesmutter in Fatima ist kein Glaubenssatz und ihre AussprŸche an diesem Ort der Erscheinung sind keine allgemein verpflichtende Offenbarung. Und die Aufforderung der Gottesmutter, den Rosenkranz nach Mšglichkeit tŠglich zu beten, ist kein gšttliches Gebot. Die Mahnung und Bitte der letzten PŠpste, der Aufforderung der Gottesmutter zum eifrigen Rosenkranzgebet, verpflichtet weder unter schwerer noch unter lŠsslicher SŸnde. Deswegen aber kann man nicht sagen: Mich geht das alles nichts an. (Wen geht die drohende Weltkatastrophe nichts an?) wen geht der Zorn Gottes Ÿber die vielen Beleidigungen, die ihm in unserer Zeit zugefŸgt werden, nichts an? Wenn uns nun gesagt wird, dass uns gerade im Rosenkranzgebet ein besonders wirksames Mittel geschenkt ist, um den Zorn Gottes zu besŠnftigen und die Menschheit vor dem Untergang zu retten, braucht es da noch lang ein eigenes Gebot, damit wir uns entschlie§en, zum Rosenkranz zu greifen?

Man sollte nur immer wieder gewissenhaft und ehrlich Ÿberlegen, ob man nicht doch im Tagewerk die Viertelstunde unterbringen kšnnte, zu beten, eventuell aufgeteilt in den einzelnen GesŠtzchen auf verschiedene Zeiten des Tages oder des Abends. Wo ein Wille, da ein Weg! Auch sogar vielen jungen Menschen, die zuerst gemeint haben, es gehe ganz unmšglich, jeden Tag einen Rosenkranz unterzubringen, haben es sich zuerst einmal fŸr einen kŸrzeren Zeitabschnitt, etwa fŸr eine Woche vorgenommen, und es gelang und sie kamen immer mehr auf den Geschmack, was es Schšnes und tršstliches und BeglŸckendes ist, sich an Hand des Rosenkranzes in die Geheimnisse der Heilsgeschichte hinein zu meditieren.

Die 3. Forderung unserer Lieben Frau von Fatima:

ãWeiht euch und die Welt meinem unbefleckten Herzen!Ò

Maria hat in Fatima folgende Worte gesprochen: ãEs ist der Wille des Herrn, dass die Andacht zu meinem unbefleckten H erzen auf der ganzen Welt verbreitet und gefestigt werde; Jesus will, dass die ganze welt auch meinem Herzen geweiht werde.Ò – ãIch werde kommen und die Weihe an mein unbeflecktes Herz verlangen!Ò – ãWenn man meinen Bitten Gehšr schenkt, werden unzŠhlige Seelen gerettet werden, und es wird Friede sein. Wenn man es nicht tut, und wenn  man fortfŠhrt, den Herrn zu beleidigen, wird die gšttliche Gerechtigkeit neue und schere Heimsuchungen verhŠngen.Ò – ãSchlie§lich wird mein unbeflecktes Herz triumphierenÒ

Aus solchen Worten geht klar hervor, dass die Gottesmutter selbst die Andacht zu ihrem unbefleckten Herzen ausdrŸcklich wŸnscht, ja geradezu fordert und verlangt. Es ist gewiss nicht jedem Volk gleich leicht, sich in diese besondere Art der Marienverehrung, gerade unter dem Bild des Herzens, zu vertiefen und sie in seine Gedanken- und GemŸtswelt aufzunehmen.

Der Ausdruck und das Bild des ãHerzensÒ stammt aus dem Ideenschatz der Hl. Schrift. Wenn die Hl. Schrift das ganze Wesen eines Menschen, seine leiblichen und seelischen Eigenschaften, seine Gesinnungen, seinen Wert, seine verstandesmŠ§igen und gemŸthaften Anlagen, kurzum die ganze Persšnlichkeit eines Menschen mit einem Wort und Bild zusammenfassen, klarmachen und benennen will, dann spricht sie vom ãHerzenÒ des betreffenden Menschen. Dabei liegt der Hauptton zweifellos mehr auf der Seite des Inneren und Innerlichen, des GemŸthaften, ohne dabei das €u§ere und das VerstandesmŠ§ige auszuschlie§en. So spricht doch unsere deutsche Sprache von einem ãguten HerzenÒ, von einem ãgoldenen HerzenÒ, um das Edle, Feine, GŸtige an einem Menschen hervorzugeben. Vom ãMutterherzenÒ singt und spricht die deutsche Dichtung so gerne und die Sprache der Liebe treibt doch eigentlich mit dem Wort und Sinnbild des Herzens einen ganz eigenen Kult.

Wir Katholiken haben uns die Verehrung der Person des Gottmenschen Jesus Christus in seiner menschlichen wie gšttlichen Natur unter dem Begriff und Bild des ãHerzens JesuÒ seit dem frŸhen Mittelalter zu eigen gemacht. Wir wissen, dass gerade deutsche Mystiker und Mystikerinnen es gewesen sind, wie der Hl. Hermann Josef,  der gro§e Meister Ekkehart, der selige Heinrich Seuse, die Hl. Gertrud d. Gr., die Hl. Mechthild von Magdeburg u.a., die die Andacht zum ãHerzen JesuÒ grundgelegt haben; in der Mitte des 17. Jahrhunderts erhielt dann der Hl. Johannes Eudes (+1680) die Sendung, durch die Fšrderung der Herz-Jesu-Andacht die Gefahr des Jansenismus zu bannen. Mit ihrer rein verstandesmŠ§igen, eiskalten, Ÿberstrengen und unbarmherzigen Art wollte diese Irrlehre, den Frommen wie den SŸndern, alle Freude und alle Hoffnung auf Gott und den Erlšser rauben.

Kurz darauf bestŠtigte der Heiland durch seine Offenbarung an die Hl. Margareta Maria Alacoque in den Jahren 1674-75, also vor genau 300 Jahren, die Andacht zum heiligsten Herz Jesu. Seitdem hat die Herz-Jesu-Verehrung in der Kirche ungeheuren Aufschwung genommen und ist aus dem šffentlichen Kult der Kirche und aus der privaten Fršmmigkeit des wirklich glŠubigen Volkes gar nicht mehr wegzudenken, auch wenn sie von modernistischen Priestern heute totgeschwiegen wird. Wir erinnern uns daran, dass zur Jahrhundertwende, im Jahre 1900, also vor genau 75 Jahren, Papst Leo XIII. die ganze Welt und die Menschheit feierlich dem gšttlichen Herzen Jesu geweiht hat. Die letzten PŠpste von Pius XI. bis Paul VI. haben die Herz-Jesu-Verehrung durch eigene Enzykliken zu fšrdern und zu vertiefen gesucht.

Die Andacht zum Herzen Mariens gewann nicht in gleichem Tempo wie die Herz-Jesu-Verehrung an Verbreitung. Aber um die Jahrhundertwende ging von Frankreich eine starke Welle der Fšrderung der Herz-MariŠ-Verehrung aus. Damals wurde es in vielen katholischen HŠusern u.a. auch Ÿblich, die Bilder der beiden heiligsten Herzen Jesu und MariŠ im Herrgottswinkel aufzuhŠngen. Und doch drang die Herz-MariŠ-Verehrung nicht so stark ins Volk ein, vielleicht deshalb, weil man sie zu eng gefasst hat; sie war beinahe nur auf die Verehrung der Reinheit und LiebenswŸrdigkeit Mariens eingestellt und mehr Sache der Privatfršmmigkeit einzelner. Dabei hat damals die Devotionalienindustrie oft recht wertlose Bilder hergestellt, in denen das Herz Mariens oft schrecklich sŸ§lich und kitschig zur Darstellung kam.

Durch Fatima aber hat die Herz-MariŠ-Verehrung einen gro§en, Kirche und Menschheit umspannenden Inhalt, bekommen. Durch die Botschaft von Fatima ist allmŠhlich die ganze Kirche – nicht nur in diesem oder jenem Land – reif geworden, um das neue Heilszeichen, das Gott fŸr die Welt aufgerichtet sehen wollte, zu verstehen. Als dann wŠhrend des II. Weltkriegs Ÿberall die leibliche und seelische Not furchtbar gro§ geworden war, da spŸrte Papst Pius XII., wie sehr die Menschheit das gŸtige Mutterherz brauchte, wie die Menschheit in ihrem tiefen Elend ein mŠchtiges Herz brauchte, wie die Menschheit in der sittlichen Verrohung ein ganz reines Herz brauchte; von der Botschaft von Fatima her erkannte Papst Pius XII., dass die Gottlosigkeit und der Gotteshass, die all Ÿberall am Werk sind gegen Christus und die Kirche, nur noch besiegt werden kšnnen durch ein fŸr Christus und sein Reich sich ganz hinopferndes Herz.

All das sah dieser gro§e Papst in vollendeter weise im unbefleckten Herzen Mariens gegeben, das das Herz des vollkommensten und Gott am nŠchsten stehenden Geschšpfes ist.

So weihte er am Hšhepunkt des II. Weltkriegs die ganze Welt und Menschheit dem unbefleckten Herzen Mariens in einem ergreifenden Weihegebet. Der ganze tiefe Sinn dieser Weltweihe an das unbefleckte Herz Mariens, ja die ganze Bedeutung, Wichtigkeit und Berechtigung der Herz-MariŠ-Verehrung Ÿberhaupt und deren Einordnung in unser Glaubensgut und in unser Fršmmigkeitsleben wird uns aus dem herrlichen Schluss dieses Weihegebetes klar, wo es hei§t:

ãDem Herzen deines Jesus wurde die Kirche und das ganze Menschengeschlecht geweiht; auf dieses Herz sollten alle ihre Hoffnung setzen! Es sollte fŸr sie Zeichen und Unterpfand des Sieges und der Rettung sein. So sollen gleicherweise Kirche und Menschengeschlecht von nun an und auf ewig auch dir und deinem unbefleckten Herzen geweiht sein, du, unsere Mutter und Kšnigin der Welt! Nunmehr mšge deine Liebe und dein Schutz den Sieg des Reiches Gottes beschleunigen! Dich sollen seligpreisen alle Všlker, miteinander und mit Gott versšhnt. Mir dir sollen sie von einem Ende der Welt bis zum anderen das ewige Magnificat der Glorie, der Liebe und der Dankbarkeit zum Herzen Jesu anstimmen! In ihm allein kšnnen sie ja die Wahrheit, das Leben und den Frieden finden.Ò

 

Nehmen wir die Weihe an das Herz Jesu und an das Herz seiner unbefleckt empfangenen jungfrŠulichen Mutter wieder ganz ernst, erneuern wie diese Weihe an die beiden heiligsten Herzen oft persšnlich und mit den Familien und lassen wir sie zur Auswirkung kommen in unserem Leben und Sterben.

Der Segen dieser weihe wird sich dann immer mehr einstellen an uns und an allen, die uns nahestehen! Durch die Weihe an das gšttliche Herz Jesu und an das unbefleckte Herz Mariens wollen wir erreichen, dass Gottes Strafgerichte uns erspart bleiben und wir, unsere Familien und Gemeinden vor dem gottlosen Kommunismus bewahrt bleiben.