Gute und bšse Geister, ihre Existenz und
Wirksamkeit
Was denkt der moderne Mensch, was
denkt der Katholik, der katholische Theologe von heute, was denkt die Kirche
von heute Ÿber die Existenz und Wirksamkeit der Engel, der guten wie der
gefallenen mit dem Teufel an der Spitze? Diese Frage ist nicht erst seit H.
Haags ãAbschied vom TeufelÒ und dem Kasse fŸllenden Film ãDer ExorzistÒ wieder
aktuell geworden. Sie wurde zuletzt im deutschen Sprachraum wieder ganz
besonders aktualisiert durch den am 1. Juli 1976 erfolgen Tod der 23jŠhrigen
Studentin Anneliese Michel in Klingenberg (Dišzese WŸrzburg), an der –
weil angeblich besessen – im EinverstŠndnis mit dem zustŠndigen Bischof
gemŠ§ Canon 1151 und 1152 des Codex Juris Canonici der feierliche Exorzismus
vorgenommen worden war. In der ganzen Art, wie deutsche Zeitungen, vor allem
der deutsche SŸdwestfunk in der Fernsehsendung ãReportÒ unter dem theologischen
Beistand von H. Haag am 2. August 1976 darŸber berichteten, stand der Glaube an
die Existenz des Teufels und seine Wirksamkeit als †berbleibsel aus dem
ãfinsteren MittelalterÒ und Papst Paul VI. als mitschuldig am Pranger, der noch
am 15. November 1972 erklŠrt hat, dass der Teufel schon am Beginn des ersten VerhŠngnisses
fŸr die Menschheit steht, weil er ãder listige, unglŸckselige Versucher zur
ersten SŸnde, zur UrsŸnde warÒ. Dabei betonte der Papst sogar: ãWer die
Existenz dieser RealitŠt bestreitet, stellt sich au§erhalb der biblischen und
kirchlichen Lehre; desgleichen, wer daraus ein eigenstŠndiges Prinzip macht,
das nicht, wie alles Geschaffene, seinen Ursprung aus Gott nahm; oder auch, wer
es zu einer Pseudowirklichkeit erklŠrt, es fŸr eine erfundene, phantastische
Personifikation der unbekannten Ursachen unseres Unheils hŠlt.Ò 1)
Solchen pŠpstlichen Worten
gegenŸber mutet das, was Bischof Dr. J. Stangl von WŸrzburg in seiner
ãErklŠrung zum Geschehen von KlingenbergÒ geschrieben hat, mindestens recht
eigenartig an. Denn auf die Frage ãWas lehrt die Kirche Ÿber Teufel und
DŠmonen?Ò hei§t es darin: ãDas Neue Testament sagt, Jesus habe DŠmonen
ausgetrieben. In einigen kirchlichen LehrŠu§erungen ist vom Teufel die Rede.
FŸr solche Aussagen gilt aber, was bei allem menschlichen Reden berŸcksichtigt
werden muss: Es ist zu verstehen auf dem Hintergrund der jeweiligen Zeit und
aus dem Zusammenhang, in dem es steht.
1.
Ein Blick auf das Weltbild der Bibel
zeigt, dass sich der Mensch des biblischen Kulturraumes die Welt ohne DŠmonen
nicht vorstellen konnte. Neben anderen EinflŸssen mag dazu auch das
unmittelbare Erleben beigetragen haben, dass den Menschen das Bšse oft wie eine
unentrinnbare Macht anfŠllt, dass
der Mensch in sich nicht selten einen Drang zum Bšsen verspŸrt. Dieses Weltbild
wird auch von entsprechenden spŠteren kirchlichen €u§erungen vorausgesetzt, ohne
dass es damit im Einzelnen als verpflichtender Teil der kirchlichen Lehre
selbst angesehen werden muss.
2.
BerŸcksichtigt
man den Zusammenhang, in dem solche Aussagen stehen, dann zeigt sich, dass es,
wo vom Teufel oder von DŠmonen die Rede ist, letztlich immer um die Macht
Gottes geht. Bibel wie kirchliche LehrŠu§erungen wollen also nicht eine Lehr
Ÿber d e n Bšsen, eine ãSatanologieÒ
entfalten. Es geht ihnen vielmehr einzig darum, zu sagen, dass Gott und nur
Gott stŠrker ist als alles Bšse.
3.
AussagenŸber das
Bšse oder den Teufel sind demnach dort falsch und widerstreiten dem Geist des
Neuen Testamentes und der kirchlichen †berlieferung, wo sie differenziert etwas
Ÿber das Wesen und Verhalten von Teufeln oder DŠmonen zu wissen glauben, ebenso
wo sie eine Drohbotschaft beabsichtigen, den Menschen also Schrecken einjagen,
anstatt vertrauen zu dem Gott zu wecken, der keinen ernsthaften Konkurrenten in
dieser Welt haben kann ...Ò
2)
Abschied von Engeln und Teufel?
Oft sieht es heute tatsŠchlich so aus, als ob das
ãAbschiednehmenÒ nicht blo§ vom Teufel und den Ÿbrigen gefallenen bšsen Engeln,
sondern auch von den guten, Gott treu gebliebenen, immer mehr um sich
griffe. 2a) Zum Beweis dafŸr – ganz
abgesehen von der Reaktion auf den Fall von Klingenberg – zwei schlichte,
aber vielsagende Beispiele aus dem katechetischen Bereich:
Das erste Beispiel: Im September 1973 fand in
SaarbrŸcken im Rahmen einer Ausstellung Ÿber das Thema ãWelt der FamilieÒ auch
eine vom Katechetischen Amt der Dišzese Trier veranstaltete Forumsdiskussion
Ÿber die Frage statt: ãBringt der Religionsunterricht Unfrieden in die
Familien?Ò Das Ergebnis der ernst und offen gefŸhrten Diskussion war: Der
Religionsunterricht ist tatsŠchlich heute vielfach ein Stšrenfried in unseren
Familien geworden. Wieso und warum? Eine Familienmutter nannte unter den
Ursachen dafŸr vor allem die moderne Theologie, die neue Erkenntnisse gebracht
habe, die nun im Religionsunterricht auch schon unseren Kindern vermitteln
werden, wŠhrend die Eltern noch ãdie alten AuffassungenÒ vertreten. Als Beleg
dafŸr wurde u.a. erwŠhnt: Die Eltern glauben vielfach noch an die Existenz der
Engel, die Kinder aber kommen aus dem Religionsunterricht mit der Nachricht
heim: ãEs gibt keine Engel
mehr!Ò 3)
Das zweite Beispiel: Im nett aufgezogenen, auch fŸr
den Religionsunterricht bestimmten ãSt. Gabriel-Kinderkalender 1977Ò
(herausgegeben von der ãGesellschaft des Gšttlichen WortesÒ, St. Gabriel,
Mšdling bei Wien) steht auf dem Blatt fŸr den Monat Juli (S. 32) die Bemerkung
des geistlichen Schriftleiters: ãBerta, Heinrich, Vroni und viele andere
fragten mich: Warum hat Gott den Teufel nicht bestraft? – Ich habe mir
die Antworten lange und grŸndlich Ÿberlegt. Hier sind sie ... Warum Gott den
Teufel nicht bestraft hat? Der Teufel ist ja nur ein Bild fŸr das Bšse. Die
Menschen haben immer wieder das Bšse bei anderen und auch bei sich selbst
gesehen und sich gedacht: das muss doch irgendwoher kommen. Es genŸgt aber,
wenn man sagt, dass es aus den Menschen kommt. Die Menschen kšnnen zwischen und
sagen: Das hat der Teufel bewirkt. Wir selbst entscheiden uns, wir selbst
wŠhlen das Gute oder das Bšse.Ò
Als 1966 der HollŠndische Katechismus die Existenz
der Engel in Frage stellte und meinte: ãWas Ÿber sie (in der Hl. Schrift)
gesagt wird, will nichts anderes verkŸnden als diese beglŸckende Botschaft:
dass Gott sich auf tausenderlei Weise mit uns befasst ... Vom Teufel ist
Entsprechendes zu sagen in entgegengesetzter Richtung. Er ist die Kraft, die
sich uns in den Weg stelltÒ 4) , da forderte die vom Papst
bestellte Kardinalskommission: ãDer Katechismus muss lehren, Gott habe au§er
der sinnenfŠlligen Welt, in der wir leben, auch ein Reich reiner Geister
geschaffen, die wir Engel nennen.Ò 5)
Man nahm diese Forderung kaum oder gar nicht zur
Kenntnis. Im Gegenteil, so manche katholische Theologen, Seelsorger und
Katecheten hielten und halten sich, wie die eingangs erwŠhnten Beispiele
zeigen, nicht an die Weisungen Roms und des Papstes, der in seinem ãCredo des
GottesvolkesÒ ausdrŸcklich auch den Glauben an die reinen Geister, die wir
Engel nennen, fordert, 6) sondern an die Behauptungen des
ãKirchenvaters der EntmythologisiererÒ Rudolf Bultmann (+ 31.7.1976), der die
Engel, von denen in der Hl. Schrift so oft die Rede ist, fŸr Bestandteile eines
mythischen Weltbildes hielt, von dem er sagte, es sei sinnlos und unmšglich, es
dem Menschen von heute noch zuzumuten. Es ist ja ãdurch die Kenntnis der KrŠfte
und Gesetze der Natur der Geister- und DŠmonenglaube erledigtÒ 7) . Und ãman kann nicht elektrisches Licht und Radioapparat
benŸtzen, in KrankheitsfŠllen moderne medizinische und klinische Mittel in
Anspruch nehmen und gleichzeitig an die Geister- und Wunderwelt des Neuen
Testamentes glaubenÒ. 8)
Mit Recht hatte schon A. Winklhofer 9)
darauf zur Antwort gegeben, ãdass das moderne Weltbild nicht von jener
Geschlossenheit und Dichte ist, dass es fŸr transzendente Wirklichkeiten keinen
Raum mehr bšte. Die Entmythologisierungstheologie hŠngt Ÿberhaupt, wie es
scheint, daran, dass sie eine bestimmte Variante des modernen Weltbildes
zugrunde legt, die durchaus nicht allgemein gŸltig ist ... Man kann die Engel
wohl nicht dem Entmythologisierungsprozess unterwerfen, weil sie im modernen
Weltbild schlechthin ãsinnlosÒ geworden seien, abgesehen davon, dass nach
SchniewindÕs Antwort auf R. Bultmann (Kerygma und Mythos S. 113 ff)
Christologie und DŠmonologie viel zu eng zusammenhŠngen.Ò
Dennoch glaubten katholische Theologen, die
Entmythologisierung im Sinne R. Bultmanns so weit treiben zu kšnnen, dass man
den ãAbschied vom TeufelÒ im gedruckten und gesprochenen Wort vehement
propagierte 10) .
ãDer Teufel ist ja nur ein Bild
fŸr das BšseÒ, wagt man heute Kindern ganz bedenkenlos und wohlŸberlegt
beizubringen. Pius XII. hatte in seiner Enzyklika ãHumani generisÒ vom 12.
August 1950 sein Befremden darŸber geŠu§ert, dass manche Theologen den
Personcharakter der Engel leugnen. 1969 warf der franzšsische Dominikaner C.
Duquoc die Frage auf, ob Satan, der gefallene Erstengel, vielleicht doch nur
eine symbolhafte Personifizierung des Bšsen sei 11). A. Winklhofer hat darauf mit Recht bemerkt, dass mit der
PersonalitŠt Satans ãauch die der Engel falle und damit in den zweiten Sturz,
den jetzt Theologen dem Satan bereiten, nŠmlich einen Sturz ins Nichts, auch
die Engel hineingerissen wŸrden, die doch offenkundig und unverkennbar im
Aufbau der neutestamentlichen Heilsškonomie als Boten Gottes, als Mitwirker am
Heil, als Organe Gottes selber, als ideale Vorbilder himmlischer Anbetung
Gottes und des Lammes am Werk sind. Lšsen wir die Engel, sowohl die bšsen wie
die guten, aus der neutestamentlichen Heilsstruktur heraus, dann bedeutet das
zweifellos eine weitgehende Entdimensionierung des Neuen Testamentes und seiner
TheologieÒ 12)
Zu den alten Leugnern der
Existenz der Engel, zu denen neben den SadduzŠern (vgl. Apg 23,8) die
Materialisten und Rationalisten sowie die liberalen protestantischen Theologen
gehšren, gesellen sich heute also modernistisch eingestellte katholische
Theologen, die ãin den biblischen Engelgestalten nur mythische Bilder sehen und
die Entmythologisierung bis zu jenem Grad vorantreiben wollen, dass man unter
den Engeln nichts anderes mehr verstehen darf als Symbole fŸr die gšttliche
Wirksamkeit selbstÒ. 13)
Zugegeben, es gibt Texte in der
hl. Schrift, in denen die Engel vielleicht tatsŠchlich nur als Symbol fŸr die
gšttliche Wirksamkeit zu verstehen sind; vor allem kšnnte das fŸr manche
Schriftstellen gelten, wo vom ãEngel JahwesÒ, vom ãEngel des HerrnÒ gesprochen
wird (z.B. Gen 16,7 f; Gen 22,11 ff; Gen 31, 11.15; Ex 3,2.4-6). Auch ist zu
beachten, dass an einigen Schriftstellen, wo nach dem hebrŠischen Text Gott
selbst der Handelnde ist, in der Septuaginta-†bersetzung ein Engel genannt wird
(z.B. Ex 4,24; Job 20,15). Auch von anderen Schriftstellen muss man wohl nach
strenger kritischer Exegese zugeben, dass unter dem ãEngel des HerrnÒ Gott
selbst zu verstehen ist, insofern er handelnd in die menschliche Geschichte
eingreift und diese gestaltet (vgl. z. B. Gen 32,22-32; Ex 3,2.14.19; Zach
1,8-14; 2,27; 4,1-6). Vielleicht hat die ehrfŸrchtige Scheu vor dem Gottesnamen
bei solchen Schrifttexten und in solchen Darstellungen mitgewirkt: man wagte
nicht den hochheiligen Gottesnamen zu verwenden, sondern sprach dafŸr von einem
Engel.
Zugegeben kann auch werden, dass
in der Hl. Schrift jene Texte, in denen die Existenz und das Wirken der Engel
bezeugt ist, erst seit dem babylonischen Exil an HŠufigkeit stark zunehmen, so
dass man vermuten dŸrfte, dass gerade die BerŸhrung mit der religišsen Welt Babylons
hier eingewirkt hat.
Es wŠre aber eine všllig
unberechtigte †bertreibung, wollte man in allen Engeltexten der Hl. Schrift nur
mythische Bilder sehen, die einer radikalen Entmythologisierung bedŸrfen.
Zugegeben muss freilich auch
werden, dass wir letztlich volle Sicherheit Ÿber die Existenz der Engel nur
durch Jesus Christus gewinnen. Da aber er selbst die Existenz und die TŠtigkeit
der Engel klar bezeugt, kšnnen wir die sicheren alttestamentlichen Texte Ÿber
die Engel und auch jene neutestamentlichen Stellen, wo vom Heilshandeln Gottes
durch die Engel gesprochen wird, nur so deuten, dass es nach dem Zeugnis Jesu
Christi tatsŠchlich Engel gibt. Die Kirche aber hat uns herauf durch die
Jahrhunderte gesagt, dass wir an die Existenz und Wirksamkeit der Engel, der
guten wie der gefallenen bšsen, glauben kšnnen und sollen.
Dem Glauben an die von Gott
geoffenbarte, in der Hl. Schrift klar bezeugte, vom kirchlichen Lehramt immer
wieder – vor allem in der Liturgie – verkŸndete und auf Konzilien
(IV. Lateranense, I. und II. Vaticanum) klar betonte Wahrheit von der Existenz
der Engel als rein geistigen Geschšpfen kommt zwar keine vorrangige Bedeutung z
u; auch hier gilt sicher die Mahnung des …kumenismusdekrets (Artikel 11) des
II. Vaticanum, man solle ãnicht vergessen, dass es eine Rangordnung oder
Hierarchie der Wahrheiten innerhalb der katholischen Lehre gibt, je nach der
verschiedenen Art ihres Zusammenhangs mit dem Fundament des christlichen
GlaubensÒ. Aber die Existenz der Engel, der guten wie der bšsen, bestreiten oder
den Glauben an sie bezweifeln oder gar lŠcherlich machen, wŠre unchristlich. Es
sei fŸr diese Behauptung ein sicher unverdŠchtiger Theologe, nŠmlich K. Rahner,
zitiert: ãMan wird wegen der konziliaren Aussagen die Existenz von Engeln nicht
bestreiten dŸrfen, man wird also (unbeschadet einer genaueren Interpretation
der Einzelaussagen Ÿber die Engel und DŠmonen in der Schrift, die vielleicht
auch mythologisch zeitgebundenes Vorstellungsmaterial verwendet, das nicht in den Aussageinhalt eingetragen werden
darf) daran festhalten (mŸssen), dass die Existenz von Engeln und DŠmonen in
der Schrift ausgesagt und nicht blo§ als Hypothese vorausgesetzt wird, die fŸr
uns heute wegfallen kšnnteÒ 14) .
Was speziell noch die gefallenen
Engel mit dem Teufel an der Spitze betrifft, so hat der gleiche K. Rahner
erklŠrt: ãDie Aussage Ÿber den Teufel darf nicht einfach als blo§e
mythologische Personifizierung eines Bšsen in der Welt aufgefasst werden, die
Existenz des Teufels darf also nicht bestritten werden. Der Teufel darf aber so wenig wie die
Ÿbrigen DŠmonen in einem absoluten Dualismus als eigenstŠndiger Gegenspieler
Gottes verstanden werden, sondern nur als absolut endliche Kreatur, deren
Bšssein von der Macht, Freiheit und GŸte des heiligen Gottes umfangen bleibt ...
Die Lehre vom Teufel hat eigentlich einen sehr einfachen, mit Mythologie im
eigentlichen Sinn nichts zu tun habenden Inhalt, nŠmlich: die Unheilssituation,
die fŸr die Erlšsung vorausgesetzt und gleichzeitig als durch Gottes Gnade
Ÿberwunden erkannt wird, ist nicht eine durch blo§e menschliche Freiheit
konstituierte; sie ist mitkonstituiert durch kreatŸrliche Freiheit, die
Ÿbermenschlich ist und die der menschlichen Freiheitsgeschichte vorausliegt
...Ò 15)
Das kirchliche Lehramt und
die Existenz von Engeln und Teufel
Die direkten €u§erungen des
kirchlichen Lehramtes in der Frage nach der Existenz der guten und der
gefallenen Engel mit dem Teufel an der Spitze sind zwar nicht sehr zahlreich,
aber doch vollauf hinreichend und klar:
ãIhr himmlischen Geister, ihr Diener Gottes! Da die stolzen, neidischen,
hartnŠckigen und listigen bšsen Geister sich zu unserem Untergang verschworen haben, so rufen
wir euren Beistand an, auf dass die so gro§e Zahl ŸbermŸtiger, listiger und
mŠchtiger Feinde weder im Leben noch im Sterben Ÿber uns siege. Steht uns bei,
ihr heiligen Engel, kŠmpft Tag und Nacht getreu fŸr uns in diesem
immerwŠhrenden Kampf! Besonders empfehle ich mich deinem Beistand, heiliger
Engel, dem mich die gšttliche GŸte zum bestŠndigen Schutz anvertraut hat. Ich
bitte dich, fŸhre mich Blinden, belehre mich Unwissenden, stŠrke mich Schwachen,
beschŸtze mich UnwŸrdigen, fŸhre mich zurŸck, wenn ich in die Irre gehe, sporne
mich TrŠgen an, wecke mich auf, wenn ich schlafe, hilf mir voran, wenn ich
gehe. Hilf mir ganz besonders, dass jener letzte und schwerste Kampf, der mir
mit den bšsen Geistern in der Todesstunde bevorsteht, fŸr mich einen
glŸcklichen Ausgang nimmt, damit meine Seele in die Gemeinschaft von euch
Engeln gelangt und nach errungenem Sieg freudig singen kann: ãZerrissen ist die
Schlinge, und wir sind befreit!Ò (†Ps 124,7).Ò 22)
Fu§noten
1)
Zitiert nach der
deutschen Wochenausgabe des Osservatore Romano vom 24.11.1972.
2)
Der volle
Wortlaut der ãErklŠrung zum Geschehen von KlingenbergÒ war veršffentlicht in
einer Sonderbeilage zum Amtsblatt der Dišzese WŸrzburg (14.8.1976) und in der
Deutschen Tagespost, 17.81976, S. 8
2a) Eine ReprŠsentativumfrage der TŸbinger
Wickert-Institute aus jŸngster Zeit ergab, dass jeder zehnte Einwohner der
Bundesrepublik Deutschland die Existenz eines personalen Teufels bejaht, 89
Prozent glauben dagegen Ÿberhaupt nicht an einen Teufel oder halten ihn nur im
Ÿbertragenen Sinn fŸr mšglich. In Bayern sind es neun Prozent, die es fŸr
mšglich halten, dass ein Mensch vom Teufel besessen sein kann und dieser
ausgetrieben werden muss.
3)
Deutsche
Tagespost 19.9.1973, S. 10
4)
GlaubensverkŸndigung
fŸr Erwachsene, Deutsche Ausgabe des HollŠndischen Katechismus,
Nijmegen-Utrecht 1968, S. 534.
5)
ErgŠnzung zur
GlaubensverkŸndigung fŸr Erwachsene, Freiburg 1969, S. 8.
6)
ãCredimus in
unum Deum ... creatorem rerum visibilium, cuiusmodi est hic mundus, ubi nostram
brevem degimus vitam, rerumque invisibilium, cuius generis sunt puri spiritus,
quos etiam angelos appellamus ...Ò (Wir glauben an den einen Gott, den Schšpfer
der sichtbaren Dinge, wie es diese Welt ist, auf der wir unser flŸchtiges Leben
fŸhren, als auch der unsichtbaren Dinge, wie es die reinen Geister sind, die
wir auch Engel nennen); vgl. dazu: F. Holbšck, credimus, Kommentar zum Credo
Pauls VI., 3. Auflage, Salzburg 1973, S. 26 -27, 65 – 68.
7)
R. Bultmann,
Neues Testament und Mythologie, in: Kerygma und Mythos I. Bd., S. 17.
8)
R. Bultmann, a.
a. O. S. 18
9)
A. Winklhofer,
Die Welt der Engel, Ettal 1960, S. 143 f.
10) H. Haag, Abschied vom Teufel, Einsiedeln 1969;
ders., Ein fragwŸrdiges Papstwort stiftet Verwirrung, in: SchwŠbische Zeitung,
Stuttgart, 1.2.1973, S. 3; ders., Teufelsglaube. Mit BeitrŠgen von K. Elliger,
B. Lang, M. Limbeck, TŸbingen 1974; ders. in der Fernsehsendung ãReportÒ des
ARD am 2.8.1976, 20,15.
11) C. Duquoc OP, Satan- Symbol oder Person?, in:
Christus vor uns, Theologische Brennpunkte Bd. 8/9, Bergen-Enkheim 1969, S. 49
– 56.
12) A. Winklhofer, Theol. Brennpunkte Bd. 8/9, S. 60;
ders., Traktat Ÿber den Teufel, Frankfurt 1961, S. 7-70
13) M. Schmaus, Der Glaube der Kirche, I. Bd. (MŸnchen
1969) S. 416.
14) K. Rahner, Angelologie, in: Sacramentum Mundi I/
1039
15) K. Rahner, a.a.O.
16) Vgl. G. Blasko, Die angelologischen Aussagen des
II. Vat. Konzils, in: Oberrheinisches Pastoralblatt 1967, S. 197-206 u. 241
– 247.
17) Vgl. Fu§note 6
18) Christlicher Glaube und DŠmonenlehre, in:
Herderkorrespondenz 29/1975, S. 379-381.
19) H. Haag, Ein fragwŸrdiges ršmisches
Studiendokument, in: Theol. Quartalschrift TŸbingen 156/1976, S. 28 – 34.
20) L. Scheffczyk, Christlicher Glaube und
DŠmonenlehre, Zur Bedeutung des Dokumentes der Kongregation fŸr die
Glaubenslehre vom Juni 1975, in: MŸnchener Theol. Zeitschrift 1975, S. 387
– 396.
21) Es sei auf die im Christiana-Verlag Stein am Rhein
erschienen Kleinschrift ãChristlicher Glaube und DŠmonenlehreÒ und die darin
enthaltene deutsche Ausgabe des Dokumentes mit guter EinfŸhrung von G. Huber
empfehlend hingewiesen.
22) Abgedruckt bei G. Huber, Mein Engel wird vor dir
herziehen, Stein am Rhein 1969, S. 220 und in: F. Holbšck, Die sieben Heiligen
Zufluchten, 2. Auflage, Salzburg 1976, S. 39 – 40.