TRIDUUM zum BEGINN des Marianischen JAHRES :
6., 7., 8.Dez.1953
1. Unser Gru§ an Maria!
2. Unsere Bitte an Maria!
3. Unsere Weihe an Maria!
Einleitung: Als unser Hl. Vater am 8.Sept.dieses Jahres ein Marianisches
Jahr ausschrieb, tat er dies in einem feierlichen Rundschreiben an die Bischšfe
der ganzen Welt.
Und darin schrieb der Hl .Vater einleitend folgende Worte: FEHLT!!
So will also der Papst, dass wir dieses Marianische Jahr mit recht gro§em
Eifer, mit recht viel Liebe zur makellosen Gottesmutter und in heiligem BemŸhen
beginnen, die Verehrung Mariens zu mehren und zu fšrdern. Und darum lade ich
Euch alle herzlich zu dem Triduum ein, das wir an diesen drei Abenden(heute, morgen,
Ÿbermorgen) zu Ehren der Unbefleckten halten wollen.
Ich mšchte an diesen drei Abenden zu Euch sprechen von unserm Gru§ an
Maria, von unserer Bitte an Maria, von unserer Weihe an Maria.
Heute abends Ÿber unseren Gru§
an Maria!
Wenn man jemanden grŸ§t, so tut man es fŸr gewšhnlich nicht blo§ aus
Anstand und Hšflichkeit, sondern deshalb, weil man diesen Menschen, den man grŸ§t,
schŠtzt und ehrt und verehrt und liebt. Und je mehr ich einen Menschen schŠtze
und verehre und liebe, umso herzlicher gr٤e ich ihn; umso mehr lege ich in
diesen meinen Gru§ hinein, um diesem geschŠtzten, geliebten Menschen damit zu
sagen, wie ich mich Ÿber ihn freue, wie ich ihm gewogen und zugetan bin.
So gr٤en wir auch Maria, um unsere Verehrung und Liebe zu ihr zum
Ausdruck zu bringen. Und je mehr wir Maria schŠtzen und lieben, umso mehr
werden wir sie grŸ§en, umso šfter, umso freundlicher, umso freudiger! Unser
Gru§ an Maria!
Zwei Dinge mšchte ich da heute mit euch besprechen:
1. Ein Beispiel, wie man Maria gr٤en soll
2. Verschiedene Arten und Mšglichkeiten, Maria zu grŸ§en
Das schšnste Beispiel, wie man Maria grŸ§en soll, gab uns der Engel Gabriel:
Er hatte vom dreifaltigen Gott den Auftrag bekommen, Maria zu fragen, ob
sie einwillige, Mutter des Sohnes Gottes zu werden. Heilighoher Auftrag war da
dem Engel Gabriel zuteil geworden. Und ein Auftrag Gottes gilt einem Engel
immer als heiliger Befehl. Aber Befehle kann man so und so ausfŸhren,
unfreundlich, mŸrrisch, gleichgŸltig oder froh bewegt und freudig. Der Engel
Gabriel gehorcht und vollfŸhrt den Auftrag. Er hŠtte sich wohl denken kšnnen:
Befehl ist Befehl! Aber verstehen tu' ich Gott schon gar nicht, dass er Mensch
werden will, dass er sich so tief herablassen will.... Unbegreiflich! Gewiss, ich
werde den Auftrag ausfŸhren und gehorchen, aber Freude habe ich dazu gar keine.
Ich werde also die Nachricht Ÿberbringen. Aber dass ich etwa dieses MŠdchen, das
Gott in unbegreiflicher Gnadenwahl auserwŠhlt hat, Mutter des Sohnes Gottes zu
werden, grŸ§e, wenn ich ihr die Nachricht Ÿberbringe, nein, das steigt mir
schon gar nicht herauf: Dieses arme, einfache 12jŠhrige MŠdchen in diesem
unbekannten schmutzigen BergstŠdtchen Nazareth, in einem Arbeiterviertel in
einer Arbeiterwohnung soll ich, ein Engel Gottes, gr٤en? Ich bin ihr doch weit
Ÿberlegen an WŸrde und Rang und Stand.
Nein, der Engel Gabriel hat sicher nicht so gedacht, wie wir es vielleicht
getan hŠtten. Er erkannte mit der VerstandesschŠrfe und Erkenntnisklarheit, wie
sie einem Engel, einem reinen Geist eigen ist: Wenn Gott ein Menschenkind zu so
hoher WŸrde auserwŠhlt, dann muss Gott dieses Menschenkind unsagbar schŠtzen
und lieben, ja, dann muss dieses Menschenkind von der Gnade Gottes so Ÿbervoll
sein, dass es etwas ganz ergreifend Schšnes um dieses Menschenkind sein wird. Gewiss, ein schlichtes, einfaches
Menschenkind ist diese Jungfrau Maria, aber die Gnade, die sie vom ersten
Augenblick besitzt und die sie nie auch nur durch den Schatten einer SŸnde
befleckt hat, muss in ihr etwas wunderbar Schšnes, Strahlendes sein. Unsichtbar
fŸr die Menschen, sichtbar aber fŸr die Engel. Und die Berufung zur
GottesmutterwŸrde stellt Maria auf so hohe Stufe, dass sie Ÿber die Engel zu
stehen kommt und ihre Kšnigin wird. Und der Entschluss des Engels Gabriel mag
sofort festgestanden haben: Ich will MariŠ grŸ§en so freudig und freundlich, so
herrlich und froh, wie es sich fŸr dieses reinste und schšnste Menschenkind
geziemt.
Und so eilt der Engel Gabriel, eilt vom Throne Gottes durch die unermesslichen
Regionen des Weltalls und trifft auf seiner Erdenpilgerfahrt in Nazareth ein
und steht dann plštzlich in der einfachen Kammer jener Arbeiterwohnung, in
welcher er Maria daheim wusste. Und er trifft Maria - ich kann mirÔs nicht
anders vorstellen- im Gebet. Das Adventgebet des Alten Bundes, der
Sehnsuchtsruf nach dem verhei§enen Messias mag aus ihrem Herzen emporgestiegen
sein: ãTauet Himmel den Gerechten, Wolken regnet ihn herab...Ò Da sieht sich
Maria umstrahlt von wundersamem Lichte und vor ihr steht der Engel. Und jetzt
erklingt er, der Gru§ aus Engels Mund, der von da an nie mehr verstummen
sollte: Ave, gratia plena...
Eine kurze Verhandlung setzt dann ein: Der Engel richtet die Botschaft
aus...Maria willigt schlie§lich ein, nachdem sie erfahren, dass sie ihre
Jungfraulichkeit nicht einb٤en soll: "Siehe, ich bin die Magd des Herrn,
mir geschehe nach deinem Worte!"
Nun vollzieht sich das Wunder der Menschwerdung Gottes! Der Engel aber
kniet nieder und betet als erster den Sohn Gottes unter dem Herzen Mariens an:
Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.... Ein freudig
froher, ergriffener, ehrfurchtsvoller Abschiedsgru§ fŸr beide, fŸr Mutter und
Kind und Gabriel eilte wieder davon.
Lernen wir vom Beispiel des Engels Gabriel, wie wir Maria gr٤en sollen:
Freudig froh, ehrfurchtsvoll und dankbar. Gr٤en wir sie von Herzen und
legen wir in unsern Gru§ an Maria wie der Engel Gabriel unsere ganze HochschŠtzung,
unsere ganze Verehrung, unser ganze Liebe zu Maria hinein.
Und gr٤en wir in Maria immer wieder den, der sie so noch begnadet hat,
der sie zu so hoher WŸrde erwŠhlt hat, grŸ§en wir in Maria den menschgewordenen
Sohn Gottes, der Sohn Mariens werden wollte, um unser Bruder und Freund, unser
Heiland und Erlšser zu werden.
2. Verschiedene Arten und Mšglichkeiten Maria zu grŸ§en:
Das Ave Maria
Der Engel des Herrn
Der Rosenkranz
Das Ave Maria: Wie gut steht
uns doch dieser Mariengru§ an, den uns ein Engel vorgesprochen hat: GegrŸ§et
seist du, Maria, voll der Gnade! Nie mehr ist dieser Gru§ seit damals
verklungen, aus Millionen Herzen, von Millionen Lippen kommt er Tag fŸr Tag, namentlich
wenn frŸhmorgens, am Mittag, am Abend die Glocken den "Engel des
Herrn" lŠuten. Da ist dann jedes Mal ein paar Minuten lang stiller Advent.
Was wŠre schšner in unseren Adventtagen und das ganze Marianische Jahr hindurch
als dieser Gru§, so recht von Herzen an Maria gerichtet? Wie unbedacht springen
doch oft diese Worte des Ave von unserem Munde! Gerade so wie das AvelŠuten der
Glocken in den Schlaf vieler Menschen hineintšnt oder in ihr alltŠgliches
Reden, HŠmmern, Werken und Schaffen. Tausende Ÿberhšren es. Hšchstens dass
ihnen einfŠllt, wie viel Uhr es jetzt sein mŸsste. Und wer betet zum LŠuten?
Und noch viel šfter als von den Glocken tšnt der Gru§ von Menschenlippen, ohne dass
ihr Herz mitklingt. Wer denkt daran? Wollt nicht ihr es sein? Nicht wenn
Glocken tšnen, freut sich Maria, sondern wenn Herzen tšnen in andŠchtigem Ave.
Praktischer Vorsatz fŸr das Marianische Jahr: Beten wir immer und immer andŠchtig dieses Jahr hindurch den Engel
des Herrn!
Und reihen wir unsere frommen Ave oft zusammen zu jenem Kranz, der Maria
so viel Freude macht: Beten wir oft und gern im Marianischen Jahr den Rosenkranz.
Praktischer Vorsatz fŸr das Marianische Jahr: Kein Tag, an dem ihr nicht
wenigstens ein RosenkranzgesŠtzchen gebetet habt. Zweifellos, es wŸrde euch
viel Segen bringen, solch frohes, eifriges Gr٤en der himmlischen Mutter Maria.
GrŸ§t im Marianischen Jahr Maria nicht blo§ mit euren Gebeten, mit euren
Ave, mit euren RosenkrŠnzen, grŸ§t Maria im Marianischen Jahr recht oft auch
mit euren Liedern! "Wo man singt, da lass dich ruhig nieder...."
Ach ja, es stimmt schon und stimmt auch wieder nicht, wenn man heute an so
manchen blšdsinnigen, zweideutigen Schlager denkt, der so leicht ins Gehšr geht
und dann so leicht Phantasie und Herz vergiftet....
Ob statt solch geistloser Schlager ein schšnes Marienlied nicht viel
mehr Freude schaffen kšnnte, am Schluss
der Erholung, am Abend in der Feierstunde, und gelegentlich auch bei der
Arbeit? So viele schšne Marienlieder kennt unser deutsches Volk. Singen wir sie
doch zu Ehren Mariens, um sie zu gr٤en, um ihr unsere Liebe zu sagen, um ihr
Freude zu machen und um andere auf sie aufmerksam zu machen. (Die
Marienschlucht in Palestrina!)
GrŸ§t Maria in diesem Marianischen Jahr auch in ihrem Bild. Die grš§ten
Meister hauen sich darin versucht, das Bild Mariens zu malen... Ein Marienbild
soll in jeder Stube hŠngen. Jede Gruppe sollte mit den andern darin wetteifern
im Marianischen Jahr, den schšnsten Marienaltar im Gemeinschaftsraum aufgebaut
und geschmŸckt zu haben. An jedem Bett sollte man das Bild Mariens finden. Und
dem Bilde Mariens soll dann unser frohes, dankbares Gr٤en gelten: Maria, du
meine Mutter und ich dein Kind!
So soll durch dieses Marianische Jahr ein frohes Gr٤en Mariens
klingen... Ave
Maria- Ave Bernarde!
"Ave Maria zart, du edler Rosengart, lilienwei§, ganz ohne Schaden.
Wir gr٤en dich zur Stund' durch Gabrielis Mund, Ave, die du bist voll der
Gnaden!"