2. Danksagung
Unser RŸckblick auf das
Marianische Jahr darf nicht bei einer Gewissenerforschung stehen bleiben. Wir
wollen alle diese Gewissenserforschung miteinander am morgigen Vorabend des Immaculata
Festes in eine recht gute hl. Beichte ausklingen lassen, damit wir uns mit
reinem Herzen dem reinsten Herzen Mariens am 100. Jahrtag der VerkŸndigung des
Dogmas der Unbefleckten EmpfŠngnis weihen kšnnen.
Zur Gewissenserforschung in
der Beantwortung der Frage, wie wir in diesem marianischen Jahr zu unserer himmlischen
Mutter waren, kommt noch die Frage: wie war in diesem Jahr Maria zu uns? Und
ich glaube, wir kšnnen diese Frage nur beantworten mit herzinnigem Danken.
So sei das Thema dieser
kurzen Ansprache ãDer Dank fŸr die Gnaden des Marianischen JahresÒ.
Es war geplant, dass der
hl. Vater zum Abschluss des Marianischen Jahres in der grš§ten Marienkirche der
Welt in S. Maria Maggiore in Rom, vor dem gekršnten Gnadenbild Mariens, das Te
Deum anstimmt. Es ist durch die Erkrankung nicht mšglich. Aber er, der erste Seelsorger
der Kirche, wie alle Ÿbrigen Seelsorger, werden dennoch am Schluss dieses marianischen
Jahres ein ganz besonders dankbares Te Deum beten. Es gibt wirklich viel zu
danken: FŸr glaubensfrohe Marianische Kongresse und prŠchtig gelungene religišse
Gro§kundgebungen, wie in aller Welt, so auch bei uns in …sterreich: in Wien, in
Linz, in Graz, in Klagenfurt und anderswo. Es gilt zu danken fŸr glŠubig-fromme
Wallfahrten zu den GnadenstŠten der katholischen Welt und der engeren Heimat.
Es gilt zu danken fŸr eifrigeres
Beten: in stillen Ave, in vielen RosenkrŠnzen, daheim und im Gotteshaus. Es
gilt zu danken fŸr manch stilles, unbekanntes, von der Gnade gestŸtztes Ringen
und KŠmpfen, fŸr manche sozial-caritative Tat, die vollbracht wurde zu Ehren
Mariens und in Nachahmung ihres Ancilla-Domini-Vorbilds.
Es gilt vor allem aber zu
danken dafŸr, dass Maria so gut zu uns Menschen war und in diesem Jahr ganz
sicher viel freigebiger noch als sonst Gnaden vermittelt und Gnaden ausgeteilt
hat. Das ganze Marianische Jahr war zweifellos in der weiten Welt ein gro§es
Gnadenangebot Gottes durch die HŠnde der Mutter. DafŸr kšnnen wir im Te Deum
wirklich nicht genug danken. Wenn wir von all diesen Gnaden zu wenig zu spŸren
bekamen, weil wir zu wenig treu mitwirkten, so ist das unsere eigene Schuld.
FŸr eins haben wir am Schluss
des Marianischen Jahres ganz besonders auch zu danken. Schaut, ich denke da an
das Wort im Gloria der hl. Messe:
wir sagen dir Dank ob deiner gro§en Herrlichkeit. Wie wir da dem dreieinigen
Gott nicht etwa fŸr seine Gaben und Wohltaten Dank sagen, sondern fŸr seine
gro§e Herrlichkeit, so mŸssen wir am Ende
des Marianischen Jahres Šhnlich zu allererst danken wegen Mariens gro§er
Herrlichkeit: Sie allein ragt heraus aus dem schmutzigen Gewoge der sŸndigen
Menschheit als die SŸndenlose, in der der dreimal heilige Gott sein schšnstes
Nachbild erkennt und sie, die Makellose, hat der Welt den Heiland gebracht. So
steht es auf dem Immaculata-Denkmal am Salzburger Domplatz an der Weltkugel
geschrieben, auf der Maria thront: In conceptione tua immaculata permansisti et nobis Christum peperisti!
Maria auf der Weltkugel. Wie ich mir das so angesehen habe, ist mir das Wort
des gšttlichen Heilands in den Sinn gekommen: ich bin vom Vater ausgegangen und
in die Welt gekommen... zur Erlšsung, zur Heimholung der Welt. Die in ihrer
ursprŸnglichen, gottgewollten Schšnheit wieder hergestellte, von Christus
erlšste, mit Gott wieder innigst verbundene, zu Gott heimgeholte Welt: Wo ist
sie? Wo finden wir sie? Ist es nicht Maria Immaculata und Maria Assumpta?
Maria, die Ersterlšste und Meisterlšste, da sie in ihrer EmpfŠngnis vor der
Erbschuld und dem Fluch, der auf der Welt lag, bewahrt blieb, der einzige
Mensch, der so ganz in Ordnung war, in Harmonie, tota pulchra. Ist nicht die
Immaculata jenes stŸck Welt, in der der Schšpfer seinen wunderbaren
Erlšsungsplan wiedererkennt? ãIch bin vom Vater ausgegangen und in die Welt
gekommen...Ò Wozu? Um die Welt heimzuholen aus der Gottesferne in die
GottesnŠhe durch die Erlšsung am Kreuze. Unter dem Kreuze aber als Gehilfin des
Erlšsers: Maria! Und wo ist die Heimholung der Welt, auch der stofflichen Welt,
in die beglŸckende NŠhe Gottes schon Wirklichkeit? Wo zeigt sich am schšnsten,
wie diese Heimholung der Welt dem Erlšser gro§artig geglŸckt ist: In Maria
Assumpta!
Seht, wenn dieses
herrlichste StŸck Menschenwelt, Maria, in ihrer Grš§e und Schšnheit den
GlŠubigen, auch Ihnen, ehrwŸrdige Schwestern, auch euch, liebe MŠdchen, in
diesem Jahr durch all das, was Ÿber Maria zu hšren und zu lesen war, mehr
aufgegangen ist und dadurch die Liebe zu Maria inniger, stŠrker geworden ist,
so dŸrfen wir auch dafŸr allein schon ein dankbares Te Deum anstimmen.
Ja, danken wir fŸr all das Gro§e,
Schšne, Edle, Begeisternde, das in diesem Marianischen Jahr in der Makellosen
vor uns stand. Danken wir fŸr all das Gute, Edle, das in diesem Jahr in
Nachahmung des Vorbilds Mariens getan wurde. Danken wir fŸr all die Gnaden, die
uns in diesem Jahr im Guten bestŠrkten, die uns weiter voran halfen oder uns wieder
aufhalfen, wenn wir in die SŸnde gefallen waren.
Wie bei der Lourdes-Grotte
in der Kapuzinerkirche oben auf einer Votivtafel geschrieben steht: Herzlichen
Dank Maria fŸr die Bekehrung eines SŸnders, so kšnnten gar manche am Ende
dieses Marianischen Jahres schreiben.
Der hl. Leonhard von Porto
Maurizio sagt von sich: wenn ich die Gnaden alle bedenke, die ich von der
seligsten Jungfrau empfangen habe, so komme ich mir vor wie eine Wallfahrtskirche.
Da hŠngen Ÿberall herum TŠfelchen; auf diesen stehen in Bildern und Worten die Erhšrungen,
die Maria den bittenden Pilgern gewŠhrt hat. Da hei§t es immer: Durch die
FŸrbitte Mariens!
Gerade so komme ich mir
vor, Ÿber und Ÿber beschrieben, an Leib und Seele, von innen und au§en: Durch
die FŸrbitte Mariens!
Ja, danken wir Maria fŸr
diese ihre FŸrbitte! Und lassen wir den Dank fŸr ihre Mutterliebe, ihre Muttersorge,
ihre Muttertreue, ihre FŸrbitte, fŸr die von ihr vermittelten und ausgeteilten
Gaben und Gnaden und vor allem fŸr ihr Vorbild nicht zu Ende gehen mit dem
Marianischen Jahr, sondern fortklingen durch unser ganzes Leben.
So, wie das Lourdes-Licht
in unserer Stadt nicht erlšschen konnte, weil liebende Menschen immer wieder
dafŸr sorgten, dass es weiterbrenne und wie es nun auch bei uns vor dem Bild
Mariens wieder brennt, so soll unser Dank und unsere Liebe zu Maria weiterbrennen,
weiterleuchten und nicht erlšschen. Amen.