I.      Maria in der Hl. Schrift und im Glaubensbewusstsein der Kirche

 

Bevor in chronologischer Reihenfolge marianische Heilige aller Jahrhunderte der Kirchengeschichte geschildert werden, sei kurz an das erinnert, was der katholische Christ Ÿber Maria zu glauben hat auf Grund des Zeugnisses der Hl. Schrift und des Kirchlichen Lehramtes.

Hier sei zuerst an das kostbare, Ÿberaus lesenswerte 8. Kapitel in der Dogmatischen Konstitution Ÿber die Kirche ãLumen gentiumÒ des II. Vatikanischen Konzils erinnert, das Ÿber ãDie selige jungfrŠuliche Gottesmutter Maria im Geheimnis Christi und der KircheÒ handelt und schon in seiner so formulierten †berschrift programmatisch ist, weil es zeigt, dass wir Maria richtig nur verstehen, wenn wir sie nicht losgelšst fŸr sich, sondern nur in ihrer Stellung im Geheimnis Christi und der Kirche zu erfassen suchen.

Im Geheimnis Christi ist Maria die brŠutlich gesinnte, jungfrŠuliche Mutter des Sohnes Gottes und dessen Gehilfin im Werk der Erlšsung.

Im Geheimnis der Kirche ist Maria das hervorragendste, einzigartig erlšste Glied der Kirche, ihr Urbild (Typus) und Vorbild, desgleichen auch geistliche Mutter aller Erlšsten und darum Mutter der Kirche.

Kurz zusammengefasst kšnnte man auf die Frage, was katholische Christen von Maria zu glauben haben, folgende Antwort geben:

Von Maria glauben wir

1.    dass sie jungfrŠuliche Gottesmutter ist, weil sie den Sohn Gottes jungfrŠulich, ohne Zutun eines Mannes empfangen hat;

2.    dass sie auch nach der Geburt Jesu Christi immer Jungfrau geblieben ist;

3.    dass sie unbefleckt, d. h. frei von der Erbschuld und ihren Folgen, empfangen worden ist;

4.    dass sie auch von allen persšnlichen SŸnden ihr Leben lang freigeblieben ist;

5.    dass ihre GnadenfŸlle die aller Ÿbrigen Menschen und auch die der Engel Ÿberragt;

6.    dass sie im Erlšsungswerk Jesu Christi als seine Gehilfin mitgewirkt und so als zweite Eva an der Seite des zweiten Adam (Christus) zum Heil der Menschheit ganz entscheidend beigetragen hat, wie umgekehrt die erste Eva an der Seite des ersten Adam zum Unheil der Menschheit beigetragen hatte;

7.    dass ihre FŸrsprache am Throne Gottes Ÿberaus viel vermag;

8.    dass sie am Ende ihres Erdenlebens mit Seele und Leib in die himmlische Herrlichkeit aufgenommen worden ist;

9.    Dass sie zum Werden und Wachsen der Kirche, deren dichteste Verkšrperung sie in ihrer brŠutlichen JungfrŠulichkeit und Heiligkeit ist, viel beigetragen hat und beitrŠgt;

10. dass sie um das Gnadenleben und das ewige Heil der Menschen, ganz besonders auch der SŸnder, mŸtterlich besorgt ist als Mutter der erlšsten Menschen und Mutter der Kirche;

11. dass ihr wegen ihrer GnadenfŸlle und Heiligkeit und wegen ihrer einzigartigen Stellung im Geheimnis Christi und der Kirche Ÿberragende Verehrung (der sogenannte ãCultus hyperduliaeÒ) gebŸhrt, was aber niemals identisch ist mit Anbetung (ãcultus latriaeÒ), die einzig und allein dem dreipersšnlichen Gott gebŸhrt, niemals einem Geschšpf, wie es auch Maria allzeit geblieben ist.

 

 

II.    Maria und die Hl. Schrift

 

 

1) Maria im Alten Testament

"Die BŸcher des Alten Testamentes beschreiben die Heilsgeschichte, durch die die Ankunft Christi in der Welt in langsamem  Voranschreiten vorbereitet wurde. Diese ersten Dokumente, so wie sie in der Kirche gelesen und im Licht der weiteren vollen gšttlichen Offenbarung verstanden werden, bieten Schritt fŸr Schritt deutlicher die Gestalt jener Frau dar, die die Mutter des Erlšsers werden sollte. Sie ist im (neutestamentlichen) Licht schon prophetisch in der Verhei§ung des Sieges Ÿber die Schlange, die den in die SŸnde gefallenen Stammeltern gegeben wurde (vgl. Genesis 3,15), schattenhaft angedeutet. €hnlich ist sie in jener Jungfrau gemeint, die ein Kind empfangen und gebŠren sollte, dessen Name Emmanuel hei§en wird (vgl. Jesaia 7,14; Micha 5,2-3; Mt 1, 22-23)...Mit ihr als der erhabenen Tochter Sion ist schlie§lich nach langer Erwartung fŸr die Verhei§ung die Zeit erfŸllt... ("Lumen gentium", Artikel 55).

Die vier wichtigsten alttestamentlichen Stellen sind: Gen 3,15 (das sogenannte Protoevangelium: "Feindschaft setze Ich zwischen dich (teuflische Schlange) und die Frau, zwischen deinen Nachwuchs und ihren Nachwuchs. Er trifft dich am Kopf, du triffst ihn an der Ferse");  Is 7,14: ("Seht, die Jungfrau wird empfangen, sie wird einen Sohn gebŠren, und sie wird ihm den Namen Immanuel (Gott mit uns) geben"); Is 11,1,; ("Aus dem Baumstumpf Isais wŠchst ein Reis hervor, ein junger Trieb aus seinen Wurzeln bringt Frucht"); Jer 31,22. ("Etwas Neues erschafft der Herr im Land: Die Frau wird den Mann umgeben"); Micha 5,2-3. ("Du Betlehem-Efrata, so klein unter den Gauen Judas, aus dir wird mir einer hervorgehen, der Ÿber Israel herrschen soll. Sein Ursprung liegt in ferner Vorzeit, in lŠngst vergangenen Tagen. Darum gibt der Herr sie preis, bis die GebŠrende geboren hat").

Zu diesen alttestamentlichen Texten kšnnte man immer nur im Lichte des Neuen Testamentes - die wichtigsten Vorbilder (Personaltypen) der seligsten Jungfrau im Alten Testament hinzunehmen, nŠmlich:       Eva (Gen 2,21-23), Sara (Gen 17,16-17; 18, 10-14), Rebekka (Gen 24, 12-15), Rachel (Gen 29,18), Mirjam, die Schwester des Mose (Ex 2,1-10), Ruth (Buch Ruth), Anna, die Mutter Samuels (Sam 2,1-10), Esther (Buch Esther), Judith (Buch Judith), Debora (Buch der Richter 5,7), Noemi (Ruth 1,20), Abigail (1 Kšn 26), Bethsabee ( 3 Kšn 1,11 ff).

Dazu kommen noch in allegorischer, akkommodierter Auslegung jene Stellen in der alttestamentlichen Weisheitsliteratur, wo das Lob der Weisheit gesungen wird (Buch der SprŸche c.8, Buch des Predigers c.23).

Schlie§lich ist noch bei allegorischer Deutung der Hl. Schrift des Alten Testamentes auf jene Stellen hinzuweisen, an denen die KirchenvŠter und teilweise auch das Kirchliche Lehramt Symbole (Sachtypen) fŸr die seligste Jungfrau Maria gesehen haben: 1. das irdische Paradies (Gen 2,8), 2. die Arche Noes (Gen 6), 3. die Taube der Arche (Gen 8,11 ff), 4. der Regenbogen nach der Sintflut (Gen 9,11), 5. die Himmelsleiter im Traum des Patriarchen Jakob (Gen 28,12 ff), 6. der brennende Dornbusch (Ex 3,1-11), 7. die Bundeslade (Ex 25,10-22), B. der Stab des Aaron (Ex 7,12), 9. das Vlies des Gedeon (Buch der Richter 6,37 ff), 10. der Tempel Salomons (3 Kšn 6), 11. verschiedene Bilder wie der verschlossene Garten, der versiegelte Quell, die šstliche Pforte (Ez 44,1-2) und das aufsteigende Wšlkchen nach der langen DŸrre (3 Kšn 18,44 ff).

 

2) Maria im Neuen Testament

(1) Die Šlteste marianische Stelle des Neuen Testamentes ist Galaterbrief 4,4 f; dieser Brief stammt entweder aus den Jahren 48/49, als Paulus sich in Antiochien aufhielt, oder aus den Jahren zwischen 53- 58, als Paulus in Ephesus weilte. Dieses Zeugnis Ÿber Maria ist noch sehr zurŸckhaltend in seinem Wortlaut, reprŠsentier aber die erste und Šlteste Schicht der Botschaft des Neuen Testamentes Ÿber die Mutter des Erlšsers: ãAls die Zeit erfŸllt war, sandte Gott seinen Sohn, geworden aus einer frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen ...Ò

Man hat bisweilen behauptet, aus der Formulierung, der Sohn Gottes sei ãgeworden aus einer FrauÒ, folge, dass Paulus nichts gewusst habe von der Jungfrauengeburt Jesu Christi. Aber es ist viel eher das Gegenteil der Fall, denn wenn er nicht schreibt ãgeworden aus Mann und FrauÒ, sondern ãgeworden aus einer FrauÒ allein, so befindet sich Paulus ganz in der Linie der alttestamentlichen Propheten Jesaia und Micha, die ebenfalls nur die Mutter des Messias, aber keinen Vater nennen, der dabei zeugend tŠtig gewesen wŠre. Der evangelische Exeget Th. Zahn schrieb zu Gal 4,4 folgendes: ãDass Paulus die menschliche und israelitische Seite der Lebensentstehung Jesu Christi lediglich als Herkommen oder Abstammen von einem Weibe und nicht als Zeugung durch einen israelitischen Mann und Geburt durch ein israelitisches Weib bezeichnet, erklŠrt sich nur daraus, dass er von einem Mann, der Jesus gezeugt hŠtte, nichts wei§. FŸr einen solchen Mann ist kein Raum neben Gott, seinem Vater, der ihn als seinen Sohn von einem Weibe hat geboren werden lassen. Die Mutter Jesu hier aber ausdrŸcklich als ãparthŽnosÒ (Jungfrau) zu bezeichnen, dazu hatte Paulus hier ebenso wenig Anlass, wie sie mit Namen zu nennen; aber er hat hierŸber kein anderes wissen oder Meinen gehabt, als sein SchŸler Lukas, sowie der erste und vierte Evangelist.Ò

Eine Anspielung auf die jungfrŠuliche Herkunft Jesu Christ aus einer Frau und nicht aus Mann und Frau dŸrfte Paulus auch in dem von ihm gewŠhlten Zeitwort ãginestaiÒ = ãwerdenÒ und nicht ãgennanÒ = ãgezeugt und geboren werdenÒ gemacht haben; er hat hier (Gal 4,4) und Ršm 1,3, an diesen zwei Stellen, die von der Herkunft Jesu handeln, auffallender weise bewusst das Zeitwort ãgennan = gezeugt und geboren werdenÒ vermieden und statt dessen das Zeitwort ãginestai = werdenÒ gebraucht, vermutlich deshalb, weil das Zeitwort ãgennanÒ an eine natŸrliche Herkunft Jesu Christi aus einem zeugenden Vater und einer gebŠrenden Mutter denken lie§e.

(2) Die zweitŠltesten marianischen Stellen des Neuen Testamentes sind im Markus-Evangelium und zwar Mk 3,31-35 und Mk 6,1-6.

a) In Mk 3,31-35 lehnt Jesus das Eingreifen seiner Verwandtschaft in AusŸbung seines messianischen Amtes ab und stellt fest, dass er seine wahre Verwandtschaft, seine eigentliche Familie in seinen an ihn glaubenden JŸngern sieht.

b) In Mk 6,1-6 weigern sich die nazarethanischen Landsleute Jesu an ihn zu glauben, und zwar deshalb, weil er nur der ãZimmermann, der Sohn MariasÒ sei. Auffallend ist hier nun, dass Jesus von den Nazarethanern sehr betont ãSohn MariasÒ genannt wird im Gegensatz zu den anderen Synoptikern MatthŠus und Lukas, die Jesus als den Sohn Josephs bezeichnen.  Bei Mt 13,55 redet das Volk von Jesus als dem ãSohn des ZimmermannsÒ, bei Lk 4,22 vom ãSohn JosephsÒ, bei Joh 6,42 vom ãSohn Josephs, dessen Vater und Mutter wir kennen.Ò Bei Markus aber erwŠhnt das Volk Joseph Ÿberhaupt nicht, und das, obgleich eine lange Reihe von Angehšrigen Jesu aufgezŠhlt wird: ãIst das nicht der Zimmermann, der Sohn Marias und der Bruder des Jakobus, des Joses, des Judas und Simon? Leben nicht seine Schwestern hier unter uns?Ò

    Der Einwand, dass Joseph, der hier Ÿberhaupt nicht genannt wird, wohl deshalb verschwiegen werde, weil er schon gestorben war, sagt hier nichts, denn nach hebrŠischer Sitte wurde ein Mann immer nur als Sohn seines Vaters nŠher bezeichnet, ob dieser nun noch am Leben oder schon gestorben war. Auf keinen Fall wŸrde man erwarten, dass Jesus hier ausschlie§lich als ãSohn MariasÒ bezeichnet wird. So dŸrfte das Fehlen Josephs hier nicht zufŠllig sein, sondern auf eine bewusste Absicht des Evangelisten Markus zurŸckgehen. WŠhrend MatthŠus und Lukas ihrem Evangelium eine Kindheitsgeschichte Jesu mit dem darin klar ausgesprochenen Hinweis auf die jungfrŠuliche Herkunft Jesu vorausgeschickt haben, fehlt bei Markus eine solche Kindheitsgeschichte. Darum wohl als Ersatz dafŸr bei Mk 6,1-6 das bewusste Verschweigen Josephs in der Absicht, dadurch auf die Jungfrauengeburt Jesu hinzuweisen.

Viel mehr als aus dem Markus-Evangelium erfahren wir Ÿber Maria aus dem MatthŠus- und Lukas-Evangelium:

 

3) Maria im MatthŠus-Evangelium

a) Mt 1,18-23: Den Stammbaum Jesu, mit dem MatthŠus sein Evangelium beginnt, schlie§t er mit der Feststellung: ãJakob zeugte den Joseph, den Mann Marias, von welcher Jesus geboren wurde, der Christus genannt wirdÒ (Mt 1,16). Maria ist also die Frau Josephs; dennoch wird von ihrem Kind nicht etwa gesagt, dass es von Joseph gezeugt worden sei; das Wort ãEr zeugte (genuit, egŽnnesen)Ò, das durchgehend im Stammbaum als immer wiederholtes Zeitwort gebraucht worden war, hšrt hier plštzlich auf, und es hei§t im Gegensatz dazu: "Jakob zeugte den Joseph, den Mann Marias, aus welcher gezeugt und geboren wurde Jesus, der Christus genannt wird.Ò

Dann wird, was im Stammbaum schon ausgiebig geschehen ist, die davidische Abstammung Jesu nochmals stark unterstrichen durch Zahlensymbolik: "Alle Geschlechter, also von Abraham bis David sind es 14 Geschlechter, und von David bis zur WegfŸhrung nach Babylon sind es 14 Geschlechter, und von der WegfŸhrung nach Babylon bis zu Christus sind es 14 Geschlechter" (Mt 1,17). Man kann nicht mit letzter Sicherheit sagen, was die Zahl 14 in der Intention des Evangelisten MatthŠus bedeutet. Heute wird jedenfalls oft angenommen, dass MatthŠus damit auf den Namen David hinweisen wollte, denn die hebrŠischen Konsonanten des Namens David (D-V-D = 4+6+4) ergeben die Summe 14. Wenn MatthŠus im Stammbaum Jesu dreimal die Zahl 14 findet, dann will er wohl sagen, dass der Stammbaum Jesu dreifach das Zeichen Davids trŠgt und dem, der die Geheimnisse Gottes versteht, dadurch anzeigt, dass Jesus, der am Ende des Stammbaums steht, der (in 1 Sam 7,14) verhei§ene Davidssohn, der neue und wahre Kšnig David, das hei§t der messianische Kšnig ist. Diese davidische und zugleich messianische Charakterisierung Jesu wirkt wohl zurŸck auf jene, aus der er geboren wurde: auf Maria. Nachdem nun der Evangelist MatthŠus so die davidische Abstammung Jesu und wohl auch seiner Mutter Maria unterstrichen hat, beschreibt er in aller KŸrze die jungfrŠuliche EmpfŠngnis und Geburt Jesu in und durch Maria: "Mit der Geburt Jesu Christi war es so..."(Mt 1,18-25). Diesen Bericht schlie§t MatthŠus mit der Feststellung: "Dies alles ist geschehen, damit sich erfŸllte, was der Herr durch den Propheten (Jesaia) gesagt hat: 'Seht, die Jungfrau wird ein Kind empfangen, einen Sohn wird sie gebŠren...'"(Mt 1,22-23). Wir haben hier den ersten Schriftbeweis fŸr die Jungfrauengeburt Jesu vor uns.

b) Mt 2,11: Im Bericht Ÿber die Weisen aus dem Morgenland hei§t es hier sehr vielsagend: "Sie gingen in das Haus und sahen das Kind und Maria, seine Mutter; da fielen sie nieder und huldigten ihm." Die vom Evangelisten MatthŠus hier wohl mit Bedacht gebrauchte Formel "das Kind und Maria, seine Mutter", die dann im Bericht Ÿber die Flucht nach €gypten und Ÿber die RŸckkehr aus €gypten viermal wiederkehrt (Mt 2,13; Mt 2,14; Mt 2,20; Mt 2,21) ist wohl auch wieder ein kleiner, aber nicht unbedeutender Hinweis auf die einzigartige, durch jungfrŠuliche EmpfŠngnis und Geburt zustande gekommene Verbundenheit dieser Mutter mit diesem Kind, die auch in der Verehrung zusammengehšren, wie Kardinal Michael v. Faulhaber in seiner klassisch geformten Predigt zur Einweihung des Linzer Immaculata-Domes am 1. Mai 1924 gesagt hat: "Was das Evangelium verbunden hat, 'das Kind und seine Mutter', dŸrfen die JŸnger des Evangeliums nicht trennen. Was mit Christus so verbunden ist wie seine Mutter, in Blutsverwandtschaft und Geistesverwandtschaft, darf die Christusreligion nicht auseinanderrei§en."

c) Mt 12,46-50: "WŠhrend Er noch zu den Volksscharen redete, siehe, da standen seine Mutter und seine BrŸder vor dem Haus (in Kapharnaum) und wollten mit ihm sprechen..." Es kann sich hier nicht um leibliche BrŸder Jesu handeln, sondern nur um Vettern, um leibliche Verwandte nŠheren Grades. Dabei betont der Herr, dass leibliche Verwandtschaft mit ihm von ihm viel geringer gewertet wird als die geistige Verwandtschaft, die umso grš§er ist, je mehr jemand den Willen seines himmlischen Vaters erfŸllt. Das aber hat seine Mutter sicher am intensivsten getan.

 

4) Maria im Lukas-Evangelium und in der Apostelgeschichte

Hier geht es um die bedeutendsten marianischen Stellen der gesamten Hl. Schrift.

a) Es handelt sich dabei zunŠchst um die Kindheitsgeschichte mit dem VerkŸndigungsevangelium (Lk 1,26-38), dem (Heimsuchungsevangelium mit dem Magnifikat Marias (Lk 1,39-56), dem Weihnachtsevangelium (Lk 2,1-20), dem Lichtmessevangelium (Lk 2,21-39), dem Wallfahrtsevangelium mit dem 12jŠhrigen Jesus (Lk 2,40-52). Heute wird leider auch von manchen katholischen Exegeten die Geschichtlichkeit des bei Lk 1 und 2 Berichteten in Frage gestellt oder offen geleugnet. Dem gegenŸber haben wir uns an das zu halten, was das II. Vatikanische Konzil in der Dogmatischen Konstitution Ÿber die gšttliche Offenbarung "Dei verbum" (Artikel 19) erklŠrt hat: "Unsere heilige Mutter, die Kirche, hat entschieden und unentwegt daran festgehalten und hŠlt daran fest, dass die vier Evangelien, deren Geschichtlichkeit sie ohne Bedenken bejaht, zuverlŠssig Ÿberliefern, was Jesus, der Sohn Gottes, in seinem Leben unter den Menschen zu deren ewigem Heil wirklich getan und gelehrt hat...Ò

b) Zur Kindheitsgeschichte bei Lukas kommt Lk 11,27-28: die Seligpreisung Marias durch die  Frau aus dem Volk: "Als Jesus das sagte, rief eine Frau aus der Menge ihm zu: 'Selig die Frau, deren Leib dich getragen und deren Brust dich genŠhrt hat...',

c) Zuletzt erwŠhnt Lukas in der Apostelgeschichte (1,14) die Anwesenheit Marias im Abendmahlssaal bei der Herabkunft des Hl. Geistes auf die Urkirche.

 

(5) Maria im Johannes-Evangelium und in der Apokalypse

a) Joh 1,12-14: Vers 13 im Prolog des Johannes-Evangeliums hat in einigen alten †bersetzungen und bei manchen KirchenvŠtern nicht die gelŠufige pluralische, sondern die singularische Lesart; also nicht: "Denen, die Ihn (den Logos, den Sohn Gottes, der Fleisch geworden ist) aufnahmen, gab Er Macht, Kinder Gottes zu werden, allen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut, nicht aus dem Wollen des Fleisches, nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott geboren sind", sondern: "...die an seinen Namen glauben, der nicht aus dem Blute, nicht aus dem Wollen des Fleisches, nicht aus dem Wollen des Mannes, sondern aus Gott (gezeugt) ist." Schon Justinus der MŠrtyrer kšnnte so gelesen haben, sicher aber hat IrenŠus so gelesen; sicher haben diese singularische Lesart der altlateinische "Codex Veronensis" b)und der "Liber Comicus".

FŸr diese singularische Lesart treten heute manche moderne Exegeten ein. P.T. Gallus SJ meint: "Wenn man auf den gedanklichen Inhalt von Vers 13 im Johannes-Evangelium achtet, ist es nicht schwer, in der pluralischen Lesart eine gerade in einem Logos-Hymnus schreiende Disproportion, eine HŠufung von AusdrŸcken zugunsten der Wiedergeburt der Glaubenden festzustellen. Schon in dem vorausgehenden Vers wird behauptet, dass der Logos allen, die an seinen Namen glauben und Ihn aufnehmen, Macht gab, Kinder Gottes zu werden. Nachher ist es všllig ŸberflŸssig, dasselbe noch viermal zu betonen, dreimal negativ: 'die nicht aus dem Blute', 'nicht aus dem Wollen des Fleisches', 'nicht aus dem Wollen des Mannes', und einmal positiv: 'sondern aus Gott geboren sind'. Die dreimalige negative Betonung ist sehr umstŠndlich und eigentlich sinnlos, denn alle drei AusdrŸcke sind Bilder der natŸrlichen Zeugung durch den Mann. Wo das Johannes-Evangelium sonst von der Wiedergeburt redet, drŸckt es diese in einer Šu§erst einfachen, sparsamen Form- wie das immer der Fall ist, wenn die Offenbarung uns ein Geheimnis mitteilt - so aus: 'aus Wasser und Geist' (Joh 3,5). Durch die HŠufung der AusdrŸcke in Vers 13 wird der Hšhepunkt im Logos-Hymnus verschoben in die Wiedergeburt der GlŠubigen, was der Zielsetzung des Hymnus sicher widerspricht. Anders verhŠlt es sich in der singularischen Lesart. Geht es in Vers 13 um die Geburt des Logos aus Maria, der Jungfrau, so ist die dreimalige Ablehnung einer Zeugung durch den Mann gar nicht ŸberflŸssig, sondern hšchst sinnvoll, und die vierte Behauptung drŸckt dann das Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes positiv aus, ganz im Sinn von Lk 1,35 ('Der H1.Geist wird Ÿber dich kommen) und Kraft des Allerhšchsten wird dich Ÿberschatten').

So ist dann der Hšhepunkt im Logos-Hymnus nicht die Wiedergeburt der GlŠubigen, sondern die Menschwerdung des Logos. DemgemŠ§ wŸrde Vers 13 die wunderbare Art der Menschwerdung, die nicht auf menschliche Weise geschieht, betonen; Vers 14 aber das unbegreifliche Geheimnis selbst, dass der Logos Fleisch geworden ist und sein Zelt unter uns aufgeschlagen hat, aufzeigen. Damit wŸrde Vers 13 die Aussage der Fleischwerdung des Logos keineswegs vorausnehmen, da er ja nur Ÿber das 'Wie - nicht' und 'Wie - denn' des Geheimnisses berichtet, d.h. Ÿber die jungfrŠuliche EmpfŠngnis und Geburt aus Gott, Vers 14 aber stellt dann das Faktum selbst ins rechte Licht, dass der Logos Mensch geworden ist und unter uns gezeltet hat. Die singularische Lesart schiene jedenfalls ein harmonisches Wesens-stŸck im Logos-Hymnus zu sein. Die ErklŠrung der Umdeutung der singularischen Lesart in die pluralische bleibt freilich nicht so einfach. Vielleicht hat ein MissverstŠndnis dazu gefŸhrt, oder vielleicht hat ein Abschreiber des Urtextes die pluralische Umstellung durchgefŸhrt, so dass der verŠnderte Text so auf uns gekommen ist.Ò

b) Die zwei mariologischen Haupttexte im Johannes-Evangelium Joh 2,1-12 (Anwesenheit Marias auf der Hochzeit zu Kana) und Joh 19, 25-27 (Anwesenheit Marias auf Golgota) sind kurze, aber wichtige Texte. Was sie sagen wollen, tritt erst richtig hervor, sobald man ihre €hnlichkeiten und ihren Ort im Ganzen des Johannes-Evangeliums beachtet. Die eine wie die andere Stelle bezieht sich auf die Mitwirkung Marias wŠhrend der Stunde Jesu, die im ganzen Johannes-Evangelium die Stunde des Erlšsungsopfers bezeichnet. In der einen wie in der anderen Stelle redet der Evangelist Johannes von Maria als der Mutter Jesu, wŠhrend Jesus an beiden Stellen zu Maria sagt: "Frau". Diese Art der Anrede der Mutter durch den Sohn ist sicher nicht belanglos, sondern weist zurŸck auf Gen 3,15 zur Verhei§ung im Protoevangelium, wo Gott zur teuflischen Schlange sagt: "Feindschaft werde ich setzen zwischen dich und die Frau, zwischen deine Nachkommenschaft und ihre Nachkommenschaft..." Maria scheint hier an diesen beiden Stellen im Johannes-Evangelium als das Gegenbild Evas in der neuen Schšpfung auf, sie ist die Frau im ganz besonderen Sinn, die dem neuen Adam zugesellt und nach dem Willen des sterbenden Erlšsers die wahre Mutter aller Lebendigen ist: "Siehe, deine Mutter!" (Joh 19,27).

c) Apokalypse-Kapitel 12: "Dann erschien ein gro§es Zeichen am Himmel: eine Frau, mit der Sonne umkleidet, der Mond unter ihren FŸ§en und ein Kranz von zwšlf Sternen auf ihrem Haupt...", Dieser Text hat eine verschiedene Deutung erfahren:

(1) die ausschlie§lich marianische Deutung, die kaum haltbar ist;

(2) die frŸhchristliche Deutung in der VŠtertradition, bei der in der sonnenbekleideten Frau fast einstimmig ein Symbol der Kirche, des Volkes Gottes gesehen wurde, und zwar entweder ein Symbol des neutestamentlichen allein oder des alt- und neutestamentlichen zusammen;

(3) die Ansicht, die im Literalsinn in der sonnenbekleideten Frau das alt- und neutestamentliche Volk Gottes, im akkommodierten Sinn aber Maria sieht.

(4) Am besten wird man zur Deutung des ganzen 12. Kapitels der Apokalypse sagen: Weil im Alten Testament Israel oft unter dem Bild einer Frau, sogar einer Frau in Geburtswehen dargestellt ist, so wird unter der Frau, die den Messias unter Wehen und Schmerzen gebiert, das Volk Gottes gemeint sein, das im Alten Bund seinen Anfang nahm, in der neutestamentlichen Kirche seine Fortsetzung und Vollendung findet, in Maria aber seine Konkretisierung und dichteste Verkšrperung sieht.

RŸckblick auf die marianischen Texte im Alten und Neuen Testament: Es kšnnte der Eindruck entstanden sein, als ob verhŠltnismŠ§ig viel in der Hl. Schrift Ÿber Maria gesagt wŸrde. Und doch ist es eigentlich sehr wenig, wenn wir bedenken, dass Ÿber Personen von viel geringerer heilsgeschichtlicher Bedeutung in der Hl. Schrift viel ausfŸhrlicher berichtet wird als Ÿber Maria, die doch nach Jesus Christus den allerwichtigsten Platz in der Heilsškonomie einnimmt. Jedenfalls wird uns in der Hl. Schrift gerade Ÿber solche Ereignisse im Leben Marias, Ÿber die die menschliche Neugier so gern genaueren Aufschluss bekommen mšchte, nur ganz wenig oder Ÿberhaupt nichts gesagt, so etwa Ÿber Marias Herkunft, Kindheit und Jugend, sowie Ÿber ihren Heimgang.

Was sind wohl die GrŸnde fŸr die relative Schweigsamkeit der Hl. Schrift, wenn es von Maria zu berichten gilt?

1.    Sicher war nicht Zufall, NachlŠssigkeit oder Unachtsamkeit vonseiten der Hagiographen der Grund, denn wir halten fest, dass der Haupturheber der Hl. Schrift (auctor principalis) der inspirierende Hl. Geist ist;

2.    Sicher war auch nicht GeringschŠtzung Marias vonseiten der Hagiographen, beziehungsweise vonseiten der ersten Christen und der jungen Kirche, der Grund fŸr diese relative Schweigsamkeit der H1. Schrift dort, wo es um Maria geht. Diese Meinung haben evangelische Exegeten und Theologen vertreten, aber doch wohl zu Unrecht, denn aus dem Neuen Testament scheint das gerade Gegenteil auf: Maria wird als "Mutter des Herrn", als "Gnadenvolle", als "Gebenedeite unter den Frauen", als Geschšpf, an dem Gott Gro§es getan hat, und als jene geschildert, die von allen Geschlechtern seliggepriesen werden wird.

3.    Wahrscheinlich ist auch ein psychologisch-religionspŠdagogischer Grund auszuschlie§en, wie er in der Ansicht derer spŸrbar wird, die gemeint haben, es sei fŸr die junge Christenheit nicht passend gewesen, Maria allzu sehr in den Vordergrund der Beachtung und des Interesses zu rŸcken, weil sonst die eben erst aus dem polytheistischen Heidentum bekehrten Menschen der Gefahr des RŸckfalls ausgesetzt worden wŠren.

Suchen wir nach den wahrscheinlichen GrŸnden fŸr die relative Schweigsamkeit der Hl. Schrift, wo es um Maria geht:

1.    Gott hat es sicher so gewollt, dass Maria erst nach und nach, mehr und mehr in ihrer Bedeutung, in ihren Gnadenprivilegien und sonstigen VorzŸgen und in ihrer heilsgeschichtlichen Bedeutung erkannt wurde;

2.    Gott hat es zugelassen, dass vieles, was Maria blo§ als konkrete Person (in ihrer Herkunft, in ihrer Kindheit, in ihrem rein persšnlichen Leben) betrifft, von den Evangelisten verschwiegen wurde, weil es zur rechten HochschŠtzung Marias in ihrer heilsgeschichtlichen Bedeutung und Funktion nichts oder fast nicht beitragen wŸrde. In den GlŠubigen die rechte HochschŠtzung Marias in ihrer heilsgeschichtlichen Bedeutung und Funktion, nŠmlich als jungfrŠuliche Gottesmutter, wachzurufen, genŸgte schlie§lich der eine kurze Relativsatz am Ende des Stammbaums bei Mt 1,16: "...aus welcher Jesus geboren wurde, der der Christus (der Messias) genannt wird." Hier ist ja wahrlich Marias ganze Grš§e ausgesprochen; Grš§eres kann doch eigentlich von ihr gar nicht ausgesagt werden, wenn wir dabei Ÿberdies beachten, dass dieser Relativsatz nicht blo§ auf Marias Mutterschaft Jesus gegenŸber hinweist, sondern auch die einmalige, jungfrŠuliche Art des Zustandekommens dieser Mutterschaft einschlie§t und wenn wir weiter beachten, wer dieser Jesus ist, den Maria jungfrŠulich empfangen und geboren hat: der menschgewordene, dem himmlischen Vater wesensgleiche Sohn Gottes. Mit dem Relativsatz bei Mt 1,16 sind wie in einem Compendium alle Grundthesen der Mariologie bereits ausgesprochen. Dieser kurze, knappe Satz ist gleichsam das Samenkorn, aus dem spŠter im Licht und in der WŠrme der Tradition und der authentischen Deutung durch das Kirchliche Lehramt die ganze Marienkunde und die ganze Marienfršmmigkeit der katholischen Christenheit herausgewachsen sind.

3.    Der Hauptgrund fŸr die relative Schweigsamkeit der Hl. Schrift dort, wo es um Maria geht, liegt sicher in der Christus-Orientiertheit des Alten und des Neuen Testamentes: Er, der Messias, der Heiland der Welt, der menschgewordene Sohn Gottes, ist das Omega, auf den die gesamte gšttliche Offenbarung und die gesamte heilsgeschichtlich bedingte Entwicklung hintendiert. Nichts sollte davon ablenken, auch nicht jene, die er sich fŸr die Menschwerdung und Erlšsung als brŠutliche Mutter und Gehilfin erwŠhlt hat. Und doch ist Maria dort immer mit gemeint, wo es um den Messias geht, weil er seine Menschwerdung und sein Erlšsungswerk an diese Frau, an die demŸtige Magd knŸpfen wollte; Er, der zweite Adam, hat sich Maria als zweite Eva beigesellt.

 

Maria und das Kirchliche Lehramt

Was in der Hl. Schrift an Glaubenswahrheiten Ÿber Maria ausdrŸcklich oder einschlussweise und keimhaft niedergelegt ist, das wurde in der Tradition unter Leitung des Kirchlichen Lehramtes entfaltet, geklŠrt und als von Gott geoffenbarte Wahrheit den GlŠubigen zur Kenntnis gebracht. Das gilt vor allem von der Grundwahrheit der Mariologie, nŠmlich der Gottesmutterschaft Marias, wie sie auf dem Konzil von Ephesus im Jahre 431 feierlich definiert wurde, und von der Tatsache des jungfrŠulichen Empfangens und GebŠrens Marias, wie dies schon in den allerersten Glaubensbekenntnissen zum Ausdruck gebracht und dann auf dem Laterankonzil des Jahres 649 als Dogma definiert und in allen Jahrhunderten gegen alle Leugner immer verteidigt wurde.

Am lŠngsten dauerte es, bis Marias unbefleckte EmpfŠngnis, ihr Freibewahrt-bleiben von der Erbschuld, erkannt und aus der geoffenbarten Wahrheit ihrer GnadenfŸlle und ihrer radikalen Feindschaft gegen den Teufel erschlossen und schlie§lich von Papst Pius IX. durch eine feierliche Ex-Cathedra-ErklŠrung als Dogma definiert wurde, wobei betont wurde, dass, auch Maria erlšsungsbedŸrftig war und erlšst wurde, aber in einer "sublimieren Weise", eben durch Vorausbewahrung. Schlie§lich wurde auch noch durch eine feierliche Ex-Cathedra-ErklŠrung Pius' XII. die leibliche Aufnahme Marias in die himmlische Herrlichkeit am Ende ihres irdischen Lebens als Dogma verkŸndet, und zwar nicht so sehr als Ausnahme, sondern als Vorausnahme dessen, was allen im Gnadenstand verstorbenen Menschen im Jenseits zuteilwerden soll.

 

Die wichtigsten LehrŠu§erungen der Kirche, beziehungsweise der PŠpste Ÿber Maria sind folgende:

 

1)    Die Glaubensbekenntnisse, angefangen vom Apostolischen bis zu dem "Credo des Gottesvolkes Pauls VI., mit den in ihnen enthaltenen Aussagen Ÿber die jungfrŠuliche Gottesmutter Maria;

2)    Die ErklŠrung des Konzils von Ephesus 431: "Wer nicht bekennt, dass der Emmanuel in Wahrheit Gott und die heilige Jungfrau des-halb GottesgebŠrerin ist, weil sie das fleischgewordene, aus Gott (Vater) entstammte ewige Wort dem Fleische nach geboren hat, der sei ausgeschlossen."

3)    Die ErklŠrung des Laterankonzils von 649 unter dem heiligen Papst Martin I. im Kanon 3: "Wer nicht mit den heiligen VŠtern im eigentlichen und wahren Sinn die heilige und immer jungfrŠuliche und unbefleckte Maria als GottesgebŠrerin bekennt, da sie eigentlich und wahrhaft das gšttliche Wort selbst, das vom Vater vor aller Zeit gezeugte, in den letzten Zeiten ohne Samen, vom Hl. Geist empfangen und unversehrt geboren hat, indem unverletzt blieb ihre JungfrŠulichkeit auch nach der Geburt, der sei verworfen."

4)    Die Konstitution "Cum quorumdam" Pauls V. vom 7.August 1555 gegen die marienfeindlichen, rationalistischen Umtriebe der Unitarier (Sozinianer), deren Meinung verurteilt wird, "dass Er (Jesus Christus) dem Fleische nach nicht im Scho§e der seligsten, immer jungfrŠulichen Mutter Maria vom Hl. Geist empfangen wurde, sondern - wie alle Ÿbrigen Menschen - aus dem Samen Josephs... oder dass dieselbe seligste Jungfrau Maria nicht wirklich Gottesmutter sei und dass sie nicht immer in unversehrter JungfrŠulichkeit verblieben sei, nŠmlich vor der Geburt, in der Geburt und immerdar nach der Geburt.."

5)    Pius' IX. Bulle "Ineffabilis Deus" vorn 8. Dezember 1854 Ÿber die Unbefleckte EmpfŠngnis Marias.

6)    Die 12 Rosenkranz-Enzykliken und Apostolischen Schreiben Leos XIII. Ÿber die Verehrung Marias durch das Rosenkranzgebet.

7)    Die Enzyklika Pius' X. "Ad diem illum" vom 2. Februar 1904 zum 50-Jahr-JubilŠum der Definierung des Dogmas der Unbefleckten EmpfŠngnis Marias.

8)    Die Enzyklika "hystici corporis" Pius' XII. vom 29. Juni 1943 mit dem marianischen Epilog und dem wichtigen Satz darin: "Maria hat, frei von jeder persšnlichen oder erblichen Verschuldung und immer mit ihrem Sohn aufs innigste verbunden, Ihn auf Golgota zusammen mit dem gŠnzlichen Opfer ihrer Mutterrechte und ihrer Mutterliebe dem ewigen Vater dargebracht als neue Eva fŸr alle Kinder Adams, die von dessen traurigem Fall entstellt waren. So ward sie, schon zuvor Mutter unseres Hauptes dem Leibe nach, nun auf Grund eines neuen Titels des Leides und der Ehre  Mutter aller seiner Glieder dem Geiste nachÒ.

9)    Die Bulle "Munificentissimus Deus" mit der Definierung des Dogmas von der leiblichen Aufnahme Marias in die himmlische Herrlichkeit.

10) Die Enzyklika "Fulgens corona" Pius' XII. vom 8. September 1953

11) Die Enzyklika "Ad coeli Reginam" Pius' XII. vom 11. Oktober 1954 Ÿber die kšnigliche WŸrde der seligsten Jungfrau Maria.

12) Die dogmatische Konstitution "Lumen gentium" (Kapitel 8) des II. Vatikanischen Konzils "†ber die selige, jungfrŠuliche GottesgebŠrerin im Geheimnis Christi und der Kirche".

13) Das Apostolische Schreiben "marialis cultus" Pauls VI. vom 2. Februar 1974 "†ber die rechte liturgische und au§erliturgische Verehrung Marias".