Maria – Zeichen des Widerspruchs
BrŸder und Schwestern in Christus!
†ber dem Bett des ersten PrŠsidenten der Vereinigten
Staaten, des gro§en Feldherrn und Staatsmanns George Washington (*1732 - +1799), hing ein Marienbild. Eines Tages
besuchte den protestantischen PrŠsidenten ein katholischer Gelehrter, ihm
zeigte PrŠsident Washington freundschaftlich seine Wohnung, auch sogar sein
bescheidenes Schlafzimmer. Der katholische Besucher des PrŠsidenten wunderte
sich sehr, als er Ÿber dem Bett des protestantischen Staatsmanns das Marienbild
bemerkte und er rief aus: ãAber Herr PrŠsident, ich dachte, Sie seien
Protestant?!Ò Darauf George Washington: ãJa, stimmt! Aber wie kšnnte ich den
Sohn lieben, wŸrde ich nicht auch seine Mutter ehren!Ò
Ganz Šhnlich hat sich der vor ein paar Jahren verstorbene
hochverdiente lutherische Theologe Propst Hans Christian Asmussen ausgedrŸckt.
In seinem kleinen, kostbaren Buch ãMaria, die Mutter GottesÒ schrieb er den
vielsagenden Satz: ãMan hat den Sohn nicht ohne die Mutter (man hat Christus
nicht ohne Maria)!Ò
Zu solcher Erkenntnis kamen und kommen evangelische
Christen, wŠhrend bei uns im katholischen Raum heute progressistische,
modernistische Theologen und Seelsorger gegen die Marienverehrung eingestellt
sind, sie immer mehr zurŸckdrŠngen und marianische Glaubenswahrheiten, auch
solche, die definierte Dogmen sind wie die Unbefleckte EmpfŠngnis Mariens, ihre
immerwŠhrende JungfrŠulichkeit,
ihre Gottesmutterschaft, in Frage stellen oder schon offen zu leugnen
wagen. Das tut weh und ist eigentlich unbegreiflich, weil doch – herauf
durch die Jahrhunderte – (auch in unseren Landen, speziell in den
Dišzesen der Salzburger Kirchenprovinz,) innige Verehrung Mariens und Liebe zur
jungfrŠulichen Mutter unseres Heilands ein besonderes Charakteristikum
katholischer Fršmmigkeit war. Anderseits ist eine solche antimarianische
Haltung wieder sehr begreiflich bei unseren progressistischen, modernistischen Theologen,
Exegeten und Seelsorgern, denn wenn man die Gottheit Jesu Christi in Frage stellt
und aus Jesus Christus einen blo§en Menschen macht, der erst spŠter divinisiert
wurde, fŠllt selbstverstŠndlich das Dogma von der Gottesmutterschaft Mariens;
und wenn man der Allmacht Gottes und seines menschgewordenen Sohnes Jesus
Christus keine Wunder mehr zutraut, muss man begreiflicherweise die
jungfrŠuliche EmpfŠngnis Christi im unverletzten Mutterscho§ Mariens leugnen;
und wenn die ErbsŸnde nichts anderes ist als die blo§e sŸndige Situiertheit, in
die jeder Mensch hineingeboren wird, hat es auch keinen Sinn, das Dogma von der
Unbefleckten EmpfŠngnis Mariens aufrechtzuhalten...
Es zeigt sich jedenfalls auch hier, wie Jesus und Maria
unzertrennlich zusammengehšren, auch sogar im Schicksal, das sie erleiden.
Bezeichnend ist darum das, was uns im 2. Kapitel des LkEv berichtet wird: als
der menschgewordene Sohn Gottes auf den Armen seiner jungfrŠulichen Mutter zur
Darstellung in den Tempel zu Jerusalem gebracht wurde, da sprach der greise
Simeon, vom Hl. Geist erleuchtet, davon, wie Christus ãLicht zur Erleuchtung
der Heiden und zur Verherrlichung seines Volkes IsraelÒ sein werde; dann aber
wandte er sich an die Mutter und sagte ihr Ÿber ihr Kind: ãDieser ist gesetzt
zum Falle und zur Auferstehung vieler in Israel und bestimmt zum ãZeichen des
WiderspruchsÒ. Und auch deine eigene Seele wird ein Schwert durchdringen, damit
sich die Gesinnung vieler Herzen enthŸlle!Ò (Lk 2,34)
Vielsagende, ungemein aktuelle Worte sind das, wenn wir
heute an so manche gewagte und irrige Ansichten denken, die Ÿber Jesus Christus
und seine jungfrŠuliche Mutter verbreitet werden.
Im Hebr 12,3 hei§t es: ãBetrachtet den, der (in der Schmach
des Kreuzes) solchen Widerspruch erduldet hat vonseiten der SŸnder!Ò Der Widerspruch
gegen unseren Herrn und Heiland Jesus Christus, wie er in seiner Passion laut
geworden ist, ist nicht verstummt, sondern erhob sich immer wieder, zuerst in
den christologischen Irrlehren des Arianismus, des Nestorianismus, des
Monophysitismus. Und diese Irrlehren sind in unserer verworrenen Zeit in
modernen und modernistischen Irrlehren wiedergekehrt. Auch heute gilt wieder
das vorhin zitierte Wort aus dem HebrŠerbrief: "Betrachte den, der solchen
Widerspruch vonseiten der SŸnder erduldet!Ò Es muss wohl so sein, weil es Ihm,
dem menschgewordenen Sohn Gottes, gegenŸber keine feige, falsche NeutralitŠt
geben kann. Er hat ja selbst gesagt: ãWer nicht fŸr Mich ist, ist gegen Mich!
Wer nicht mit Mir sammelt, der zerstreut!Ò (Lk 11,23)
Was aber vom Sohn gilt, das gilt eigenartigerweise auch von
seiner Mutter! Ich mšchte darum das vorhin zitierte Wort aus dem HebrŠerbrief
abwandeln und auf Maria anwenden und euch zurufen: ãBetrachtet sie, die heute
wie ihr gšttlicher Sohn solchen Widerspruch erdulden muss!Ò
Von wem muss Maria Widerspruch erdulden? FŸr wen ist Maria
Zeichen des Widerspruchs und nicht, wie man erwarten sollte, Zeichen der
Bewunderung, der Verehrung und dankbarer Liebe und der Hoffnung?
Zu allererst ist Maria - wie einst, so heute noch - ein
Zeichen des Widerspruchs fŸr den Widersacher Gottes, den Teufel, von dem man
heute sonderbarerweise Abschied nimmt, indem man seine Existenz leugnet und
doch war der Teufel kaum je so an der Arbeit des Verwirrens und
Durcheinanderbringens wie gerade heute. Und Zeichen des Widerspruchs ist Maria
fŸr alle Helfer und Helfershelfer des Teufels, die ihm – unbewusst
vielleicht oder leider auch sogar sehr bewusst, helfen, den wahren Glauben und
die wahre Kirche zu zerstšren. Ja, der Teufel hat heute Helfershelfer, die ihm
helfen, die wahre Kirche zu zerstšren, denn das kommt jetzt noch dazu: wie Christus
und Maria, so ist auch die Kirche Christi Zeichen des Widerspruchs geworden!
Das lŠsst sich sehr klar nachweisen aus der Hl. Schrift! Man
braucht da nur den Apostel Johannes, den Seher auf Patmos, zu Wort kommen
lassen in dem, was er im 12. Kapitel der GehOffb niedergeschrieben hat:
Da ist zuerst von einem ãGro§en Zeichen am HimmelÒ die Rede,
das erschienen ist und hšchste Bewunderung verdient. Dieses gro§e Zeichen am
Himmel aber wird fŸr die alte Schlange sogleich zum Zeichen des Widerspruchs,
der BekŠmpfung und Befeindung.
Sehen wir uns das nŠher an: ãEin gro§es Zeichen erschien am
Himmel: eine Frau, mit der Sonne umkleidet, den Mond zu ihren F٤en, auf ihrem
Haupt einen Kranz von 12 Sternen...Ò
Man hat diese Lichtgestalt Ÿberirdischer WŸrde und Hoheit,
die von der Sonne wie von einem wallenden Mantel umhŸllt wird und der der Mond
als leuchtender Fu§schemel dient und deren Haupt das funkelnde Diadem eines
Kranzes von 12 Sternen schmŸckt, das Sonnenwunder von Patmos genannt in Parallele
zum Sonnenwunder von Fatima, mit dem die unbefleckt empfangene Gottesmutter am
13. Oktober 1917 vor Hunderttausenden die Echtheit ihrer Offenbarung
bestŠtigte.
Aber hat man nicht doch vielleicht allzu schnell diese
geheimnisvolle Frauengestalt der Apokalypse auf Maria gedeutet? Maria hat doch,
wie die KirchenvŠter fast einmŸtig bezeugen, ihren gšttlichen Sohn jungfrŠulich
und ohne Schmerzen geboren. Von dieser strahlend schšnen Frau im 12. Kapitel
der GehOffb aber hei§t es: ãSie war schwanger und schrie auf in den Wehen und
Qualen ihres GebŠrensÒ. Das stimmt doch nicht von Maria, oder etwa doch? Wie
lšst sich dieser Widerspruch?
Man muss den ganzen, rŠtselhaft geheimnisvollen Text dieses
12. Kapitels der GehOffb richtig und im Zusammenhang lesen und so auf sich
wirken lassen, um zu spŸren, wie es hier wohl um Maria geht, ja, ganz sicher,
aber nur insofern sie Typus, Urbild, Sinnbild und geheimnisvolle Verkšrperung
des Volkes Gottes, des alttestamentlichen und erst recht des neutestamentlichen,
ist:
Maria, dieses ãgro§e Zeichen am HimmelÒ, diese dichteste Verkšrperung
der Kirche, diese schšnste Verwirklichung dessen, was die Kirche sein sollte,
ist bereits vom strahlenden Glanz Ÿberirdischer Schšnheit umleuchtet. Sie ist
von der wŠrmenden Sonne gšttlicher Begnadigung wie von einem Mantel eingehŸllt.
Sie hat das Niedrige und Gemeine, launenhaft Wechselnde und SŸndhafte tief
unter sich, wie den wechselnden Mond, den sie gleichsam mit F٤en tritt. Sie
hat einen wunderbaren Kranz von strahlenden Tugenden gleichsam wie ein
kšnigliches Diadem um ihr Haupt gewunden.
Aber der Apostel Johannes, der Seher auf Patmos, sah auch schon
in dieser herrlichen Gnadenausstattung Mariens einen Hinweis auf ihre Stellung
als Urbild und Vorbild fŸr die Kirche und einen Hinweis auf die Tatsache, dass
Maria die Verkšrperung des Volkes Gottes ist: Wie Maria, so ist auch das
alttestamentliche und noch viel mehr das neutestamentliche Volk Gottes von der
wŠrmenden Sonne der beglŸckenden und trostvollen Heilsgegenwart Gottes umhŸllt.
Zu den Angehšrigen des Volkes Gottes im AB sprach ja Gott: ãIch werde ihr Gott
sein, und sie sollen mein Volk sein, und ich werde mein Zelt unter ihnen
aufschlagenÒ. Gott entzog dem Volk Israel im AB nie seine trostvolle Gegenwart
trotz der vielfachen ehebrecherischen Treulosigkeit.......
TEXTTEILE FEHLEN!
.... Ich nenne nur aus Hunderttausenden den sel. Liborius
Wagner und den sel. P. Maximilian Kolbe, aus Hunderttausenden in einem
kommunistischen KZ den tapferen albanischen Priester Stephan Kurti: In ein albanisches
KZ war er eingeliefert worden, weil er sich der PlŸnderung und Zerstšrung eines
Gotteshauses widersetzt hatte. In diesem KZ war ein Kind zur Welt gekommen. Der
Priester Stephan Kurti taufte es auf Bitten der Mutter. Das war ein Verbrechen.
In einer ehemaligen Kirche inszenierte man gegen ihn einen Schauprozess. Auf
die Frage des Gerichtsvorsitzenden, ob er die Taufe ãbegangenÒ habe, erklŠrte
der tapfere ChristusjŸnger: ãIch bin Priester, und das gehšrt zu meinen
Pflichten!Ò Daraufhin wurde er durch Akklamation aller Anwesenden zum Tod durch
Erschie§en verurteilt und das Urteil kurz darauf vollstreckt.
ãHaben sie mich verfolgt, so werden sie auch euch
verfolgen!Ò So hat Christus zu den Aposteln gesagt. Es galt und gilt fŸr die Kirche
Christi in allen Jahrhunderten, weil auch sie wie Christus und Maria ãZeichen
des WiderspruchsÒ ist. Die Kirche kann in Zeiten der Verfolgung nichts anderes
tun wie jene apokalyptische Frau: sich zurŸckziehen in die WŸste, d. h. in die
Einsamkeit mit Gott in der Betrachtung seiner Treue und Liebe. Da entgeht die
Kirche den Drangsalen der Welt wie das aus der Knechtschaft €gyptens befreite
Volk Israel; da wird die Kirche mit einem neuen Manna, mit der hl. Eucharistie
gestŠrkt, die ihr die Kraft gibt, den Verfolgungen zuletzt doch siegreich zu
widerstehen.
Die hšllische Schlange, noch mehr erzŸrnt, speit gegen die Frau,
gegen Maria als Verkšrperung der Kirche, einen Strom immer neuer Verfolgungen:
nach der Verfolgung Christi die Verfolgung der Ÿbrigen Kinder Mariens, ãdie Gottes
Gebote erfŸllen und das Zeugnis Jesu festhaltenÒ; seien wir doch solche Kinder
Mariens, liebe BrŸder und Schwestern, auch wenn es einem heute schwer gemacht
wird in Spott und Hohn und Verkennung auch vonseiten falscher BrŸder... es muss
wohl so sein, dass sich die MŠchte des Bšsen mit ganzer Kraft gerade auf jene
Kinder der Mutter Kirche stŸrzen, die sich in Liebe und in treuem Festhalten am
unverfŠlschten, wahren Glauben Christus und Maria weihen, dem Urbild und Vorbild
der Kirche! Viele von diesen GlŠubigen erleiden heute das Alltagsmartyrium der
Verspottung und Verhšhnung wegen ihrer Glaubenstreue, in der sie sich im
Glauben an die Gnadenprivilegien Mariens, vor allem auch im Glauben an die
immerwŠhrende JungfrŠulichkeit Mariens nicht irremachen lassen.