Hochfest Verkündigung des Herrn (Mariä Verkündigung)

Ja, ein Hochfest ist das heutige Fest mitten in der Fastenzeit, durch Gloria und Credo ausgezeichnet; eigentlich ist es – vom Festgeheimnis her betrachtet – sogar höher als Weihnachten; früher wurde sogar das bürgerliche Jahr mit diesem Fest begonnen; da begann das neue bürgerliche Jahr nicht mit dem 1. Jänner, sondern mit dem 25. März wegen des Festgeheimnisses von Mariä Verkündigung, weil im Geheimnis der Menschwerdung des Sohnes Gottes im jungfräulichen Mutterschoß Mariens Unser Heil, unsere Erlösung begonnen hat.

Erinnern wir uns an das, was wir im bekannten Adventlied singen:

1. Tauet, Himmel, den Gerechten, Wolken regnet ihn herab!

Also rief in langen Nächten einst die Welt, ein weites Grab: In von Gott verfluchten Gründen herrschten Satan, Tod und Sünden. Fest verschlossen war das Tor zu des Heiles Er empor.

2. Doch der Vater ließ sich rühren, dass Er uns zu retten sann, und den Ratschluss auszuführen trug der Sohn sich freudig an. Gabriel flog schnell hernieder, kehrte mit der Antwort wieder: „Sieh, ich bin die Magd des Herrn, was Er will, erfüll ich gern.“

3. Dein Gehorsam ist mein Leben, Jungfrau, demutsvoll und keusch; Gottes Geist wird dich umschweben und des Vaters Wort wird Fleisch. Menschen, betet an im Staube! Weh der Höll‘ und ihrem Raube! Aber Adams Kindern Wohl, weil der Heiland kommen soll!“

In der Verkündigungskirche in Nazareth stehen unter dem Altar die Worte: „Hic Verbum caro factum est!“ (Hier ist das ewige Wort Fleisch geworden.) Im Haus von Nazareth geschah dieses unsagbar große Ereignis. Und wenn das Heilige Haus von Nazareth – wie es die Überlieferung sagt – nach Loreto in Unteritalien von Engeln übertragen worden ist, dann trifft es auf das Hl. Haus von Loreto und schließlich symbolisch auf jede Nachbildung von Loreto in aller Welt, auch hier in Salzburg zu: „Hier ist das ewige Wort Fleisch geworden.“

Von da verstehen wir, dass die Anbetungskirche von Loreto heute an Fest Mariä Verkündigung ihr Patrozinium feiert. Freuen wir uns mit den ehrwürdigen Schwestern zusammen.